Andacht vom 22.04.2011:
Dann werden wir, die wir zu diesem Zeitpunkt noch leben, mit ihnen zusammen unserem Herrn auf Wolken entgegengeführt, um ihm zu begegnen. So werden wir für immer bei ihm sein. Tröstet euch also gegenseitig mit dieser Hoffnung. 1. Thessalonicher 4,17.18 (Hoffnung für alle)
Wenn ein Mensch stirbt, erleben die Angehörigen oft eine schwierige Zeit, vor allem, wenn der Tod so überraschend kam, dass keine Zeit mehr war, um sich darauf einzustellen. Für den Verstorbenen - wenn er mit Jesus gelebt hat - ist der Tod ein Schritt näher zu Gott und der Auferstehung. Doch die Hinterbliebenen - die noch nicht an Gott glauben - geraten durch den plötzlichen Tod eines geliebten Menschens in einen Ausnahmezustand. Jetzt bedarf es eines besonderen Einfühlungsvermögens, um ihnen zur Seite zu stehen und ihnen Trost zuzusprechen.
Nun brauchen diese trauernden Menschen umso mehr gute und möglichst gläubige Freunde, die sie besuchen, mit ihnen trauern und behutsam und sensibel mit ihnen umgehen. Sie können den Trauernden beistehen, ihnen Hoffnung geben und sie einfühlsam auf Gottes Verheißungen hinweisen.
Auch die Trauerfeier oder Beerdigung kann ein Stück Seelsorge sein. Manchmal ist es ein Bibelwort, manchmal auch nur, dass man die Trauernden nicht allein lässt. Und selbst wo kirchenferne Menschen keinen "geistlichen" Zuspruch gewohnt sind, können sie sich bei diesem Anlass öffnen. Der Apostel Paulus verband den Trost ganz bewusst mit der Auferstehungshoffnung bei Jesu Wiederkunft, wie unser Andachtstext zeigt.
Er erinnert mich auch an eine Aussage von Friedrich von Bodelschwingh: "Es ist nicht wahr, dass die Ewigkeitshoffnung Christen zu Träumern und Fantasten macht. Im Gegenteil - je entschlossener wir auf die neue Welt warten, desto praktischer, nüchterner, schlichter wird sich unser Leben hier gestalten. Sowohl an die Arbeit wie an das Leiden, das uns aufgetragen ist - auch das ist heilige und nötige Arbeit -, setzen wir unsere gesammelte Energie" (zitiert im Informationsbrief Nr. 251 der Bekenntnisbewegung "Kein anderes Evangelium").
Es tut uns gut, wenn uns in traurigen Zeiten jemand ermutigt. Und in Krisen, zu denen auch der Verlust eines Angehörigen gehört, sind wir Christen ganz besonders gefragt und können mit einer Hoffnung trösten, die weit über unser irdisches Leben hinausreicht.
Albrecht Höschele
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.