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Andacht vom 10.05.2011:

Als Jesus den liegen sah und vernahm, dass er schon so lange gelegen hatte, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? Johannes 5,6

Welch eine Frage! Da leidet ein Mann 38 Jahre an einer unheilbaren Krankheit und liegt bewegungsunfähig am Teich Betesda in Jerusalem. An diesem Ort hielten sich damals viele "Kranke, Blinde, Lahme und Ausgezehrte" auf (Joh 5,3), in der Hoffnung, durch ein Wunder gesund zu werden. 38 Jahre lang war dieser Mann auf fremde Hilfe angewiesen und gehörte zu den Almosenempfängern der Stadt. Er wurde bemitleidet und wahrscheinlich auch nicht ganz ernst genommen. Da wirkt es auf den ersten Blick merkwürdig, dass Jesus ihn fragte, ob er gesund werden will.

Auf den zweiten Blick ist diese Frage jedoch berechtigt. Die Heilung von einer Krankheit, die das Leben eines Menschen bestimmt hat, wird es sehr verändern. Plötzlich steht der Geheilte auf eigenen Füßen und muss Verantwortung für sein Wohlergehen übernehmen. Er kann einer bezahlten Arbeit nachgehen, ihm fällt es wieder leichter, Kontakte zu knüpfen, er steht stärker als vorher in der Pflicht, Beziehungen zu pflegen. Kurz: Er muss auch geben, statt nur zu nehmen.

Wem in seiner Krankheit die Aufmerksamkeit und Fürsorge anderer Menschen zuteil wird, steht in der Gefahr, sich so sehr daran zu gewöhnen, dass ihm ein eigenverantwortliches Leben kaum noch gelingen mag - und er eigentlich auch nicht mehr will.

Jesus wollte mit seinem Heilungsangebot den langjährigen Kranken nicht in eine Lage stürzen, die ihn überfordern würde. Deshalb fragte er ihn vor der Heilungstat, ob er gesund werden wollte. Die Antwort des Mannes ließ erkennen, dass er es wollte (V. 7). Und so geschah es dann. Der Mann hatte die Wahl und entschied sich für ein Leben frei von Krankheit und für die Selbstverantwortung. Jesus ermahnte ihn noch, mit dieser neu gewonnenen Freiheit recht umzugehen, damit ihm "nicht etwas Schlimmeres widerfahre" als sein langjähriges Leiden (V. 14).

Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist nicht eine schwere Krankheit, sondern der Verlust des Glaubens und der Gewissheit, ein Kind Gottes zu sein. Dabei gilt uns das Versprechen: "Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus." (Gal 3,26) Daran können wir festhalten - in Gesundheit und in Krankheit.

Thomas Lobitz

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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