Andacht vom 05.10.2004:
Ein perfektes Gedächtnis
Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet. Jesaja 49,15.16
Es soll ja Leute geben, die ein Computergedächtnis haben! Andere prägen sich besonders leicht Telefonnummern, Gesichter oder Gebäude ein. Nur die Vergesslichen können sich gar nichts merken.
Manchmal hat das Vorteile. Man geht leichter durchs Leben, wenn man Menschen und Meinungen, Konflikte und Unannehmlichkeiten vergessen kann. Schwierig wird's allerdings dann, wenn wichtige Termine oder Aufgaben in Vergessenheit geraten. Da geht die Fröhlichkeit der Vergesslichen zulasten der Pflichtbewussten.
Wer auch nur einmal eine solche Situation erlebt hat, wird umso mehr zu schätzen wissen, dass Gott ein perfektes Gedächtnis hat. Er könnte es beispielsweise dazu gebrauchen, uns jeden Tag unser Sündenregister zu präsentieren. Oder auch als Einschüchterungsinstrument in dem Sinne: "Wenn du das tust, dann ..." Es gäbe so viele - unerfreuliche - Möglichkeiten! Und wie verhält sich Gott? Er sagt nicht: Ich werde deine Sünden nicht vergessen, sondern: Ich werde dich nicht vergessen. Dabei macht der Zusammenhang deutlich, dass diese Zusage im positiven Sinne gemeint ist. Frei übersetzt hieße das: Zwar kann eine Mutter ihr Kind vergessen, aber ich, dein Gott, werde dich niemals im Stich lassen, denn dir gilt meine ganze Liebe und Fürsorge!
Kannst du dir das vorstellen? Sechs Milliarden Menschen gibt es auf der Welt, aber Gott spricht nicht diese sechs Milliarden, sondern dich persönlich an, weil er weiß, dass du heute seine Liebe und Fürsorge brauchst. An seiner Hand wirst du gesegnet durch den Tag gehen!
Friedhelm Klingeberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
