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Andacht vom 07.07.2011:

Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst. Jakobus 1,22

Seit über 30 Jahren fahre ich an den gleichen Ort, um Urlaub zu machen. Das ursprünglich kleine Fischernest hat sich inzwischen zu einem beliebten und leider auch (über)bevölkerten Ferienort an der Costa Bianca entwickelt. Ausländer, aber auch immer mehr Spanier verbringen ihre Ferien oder gar ihren Ruhestand in Altea. Es sind nicht die Ärmsten, die sich hier niederlassen. In den letzten zehn Jahren haben sich die Immobilienpreise verdreifacht. Einheimische müssen wegziehen, weil sie die Mieten nicht mehr zahlen können.

Beim Hafen, in dem millionenteure Yachten liegen, lebt in einem Autowrack - wie in einer anderen Welt - ein Obdachloser. Er geht an Gehhilfen, sein Gesicht ist von Wunden gezeichnet. Warum lebt er ausgerechnet hier, neben all dem Wohlstand? Mein erster Gedanke: welch ein Armutszeugnis für unsere westliche Wohlstandsgesellschaft!

Des Öfteren fahre ich mit dem Auto am Hafen und an dem Autowrack vorbei. "Papa, warum wohnt dieser Mann im Auto? Warum sind die Fenster zerschlagen und mit Plastiksäcken zugeklebt?" Bohrende Fragen meines kleinen Sohnes auf dem Rücksitz, auf die ich keine Antwort weiß. Warum? Weil ich gegen mein Gewissen handle und nicht anhalte. Ich nehme mir nicht die Zeit, den Mann anzusprechen. Ich nehme mir nicht die Zeit, ihm Verständnis, Respekt und Liebe entgegenzubringen, ihm zuzuhören. Schließlich bin ich ja im Urlaub!

Wirklich helfen ist schwer. Hätte ich denn sein Problem lösen und seine Situation grundlegend verändern können? Ein liebevolles Lächeln und etwas zu essen hätten vielleicht schon genügt, um einen Tag seines Lebens heller zu machen. Könnte es sein, dass ich eine lebensverändernde Begegnung und einen Blick in das Antlitz Gottes verpasst habe?

Der zweite Gedanke: Wenn Martin Luther Recht hat, wenn er sagt: "Gute fromme Werke machen nimmermehr einen guten frommen Mann, sondern ein guter frommer Mann macht gute Werke", wie ist es dann um mich bestellt?

Das Problem ist offensichtlich nicht neu in der Christenheit, wie unser Andachtstext zeigt. Die Aufforderung des Jakobus ist für uns aktueller denn je: Lasst uns nicht nur Hörer, sondern auch Täter des Evangeliums sein!

Christian Frei

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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