Andacht vom 13.10.2004:
Das liebe Geld
Niemand lebt davon, dass er viele Güter hat. Lukas 12,15
Streitthema Nummer eins in deutschen Familien ist das liebe Geld. Seinetwegen wird gezankt und prozessiert, gehen Ehen in die Brüche, entzweien sich Verwandte, und alles nur, weil der eine haben will, was der andere hat.
Woher kommt es, dass wir meinen, wir müssten immer mehr besitzen? Dünken wir uns durch materielle Dinge aufgewertet? Oder fühlen wir uns als "Niemand", wenn wir weniger haben als andere?
Unser heutiger Lebensstil ist ohne Geld nicht denkbar. Was wäre, wenn wir von heut' auf morgen kein Geld mehr hätten, wenn das Konto leer bliebe oder das Geld seine Kaufkraft verlöre? Dann müssten wir uns wieder auf das besinnen, was wir wirklich zum Leben brauchen.
Jesus erinnert uns an die Blumen auf der Wiese, an die Vögel, die keine Vorräte sammeln und doch von Gott am Leben erhalten werden. Er sagt: "Wer von euch kann durch Sorgen sein Leben auch nur um einen Tag verlängern?... Macht euch also keine Sorgen!
Fragt nicht: ,Was sollen wir essen?' ,Was sollen wir trinken?' ,Was sollen wir anziehen?' Damit plagen sich Menschen, die Gott nicht kennen. Euer Vater im Himmel weiß, dass ihr all das braucht. Sorgt euch zuerst darum, dass ihr euch seiner Herrschaft unterstellt, und tut, was er verlangt, dann wird er euch schon mit all dem anderen versorgen." (Matthäus 6,27.31-33 GN)
Glauben wir das wirklich? Wenn ja, dann werden wir uns von wirtschaftlichen Verhältnissen nicht zur Götzenanbetung zwingen lassen. Dann werden wir vielmehr darauf bauen, dass sich der Schöpfer um uns kümmert wie einst um das Volk Israel in der Wüste. Wir werden erleben, dass Gott uns Brot und Wasser gibt. Dann nämlich sind wir frei von dem Zwang zu kaufen und zu verkaufen. Wir sind auf IHN angewiesen und erleben Wunder.
Dieses rückhaltslose Vertrauen können wir jetzt schon üben. Dann haben wir es später leichter.
Sylvia Renz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.