Andacht vom 25.09.2011:
Darum umgürtet die Lenden eures Gemüts, seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi. 1. Petrus 1,13
Schon Petrus bewegte die Sorge, dass Jesu Nachfolger die gesunde Mitte aus den Augen verlieren könnten - eine Gefahr, der Christen immer wieder ausgesetzt waren. So gibt es auch heute Gläubige, die leichtfertig übersehen, dass mit der durch Christus geschenkten Erlösung auch Konsequenzen verbunden sind.
Christus hat uns freigemacht von aller Schuld und von der Macht der Sünde, damit wir fortan "in einem neuen Leben wandeln." (Röm 6,4) Darum schrieb Paulus an die Gemeinde in Korinth: "Als Gottes Mitarbeiter rufe ich euch also auf: Gebt Acht, dass ihr die Gnade Gottes nicht vergeblich empfangt!" (2 Kor 6,1 GNB) Gottes Gnade wird vergeblich, wenn sie unser Leben nicht verändern darf und von einer Nachfolge Jesu nichts zu erkennen ist.
Die Mitte verliert aber ebenso derjenige aus den Augen, der glaubt, er müsse zu der von Gott geschenkten Gerechtigkeit noch eigene "gute Werke" hinzufügen, um am Ende auch ganz sicher von Gott angenommen zu werden. Dahinter steht häufig die bange Sorge, dass das, was Christus am Kreuz für unser Heil vollbracht hat, nicht ausreichend ist. Viele möchten auch gern selbst etwas vor Gott präsentieren können, um sich seiner Liebe würdig zu erweisen. Doch Gott liebt uns nicht deshalb, weil wir unser Soll erfüllt haben, sondern einfach, weil wir sind. Allein die Gerechtigkeit Christi rettet uns! "Nicht wegen meiner guten Taten werde ich von meiner Schuld freigesprochen, sondern erst, wenn ich mein Vertrauen allein auf Christus setze." (Röm 3,28 Hfa)
"Viele kommen vom rechten Weg ab, weil sie meinen ... sie müssten Taten tun, um sich die Gunst Gottes zu verdienen ... Kämen wir dem Himmel durch eigene Bemühungen auch nur um einen Schritt näher, so wären die Worte Christi nicht wahr." (Ellen G. White, Advent Review and Sabbath Herald, 4.11.1890)
Gott, hilf mir auch heute, dir und dem, was du durch Christus für mich getan hast, vollkommen zu vertrauen. Ich will mich ganz auf deine Gnade verlassen und mich von deinem Geist verändern lassen.
Manfred Böttcher
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.