Andacht vom 30.09.2011:
Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. 1. Mose 12,2
"An Gottes Segen ist alles gelegen", hört man noch oft als geflügeltes Wort - gedankenlos dahin gesagt oder auch ganz bewusst. Meine Erfahrung ist, dass viele Menschen, selbst nichtgläubige, Segenswünsche gerne annehmen.
Dass Gott selbst segnen will, finden wir an vielen Stellen der Bibel, vor allem im Alten Testament. Der heutige Andachtstext berichtet, wie er seinen Segen zum Beispiel dem Stammvater Abraham verhieß: "Ich will dich segnen ... und du sollst ein Segen sein." (1 Mo 12,2) Dass dies auch für Abrahams Nachkommen und somit auch uns gilt, steht außer Frage: "... in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden." (V. 3b) Nicht nur die Generationen danach, auch wir, die heute von Gott Gesegneten, werden wiederum für andere Menschen ein Segen sein! Wie kann das gehen? Ist die Erfüllung der Segensverheißung nicht etwas, was letztlich nur Gott selbst tun kann? Wenn ich den Heiligen Geist in meinem Leben wirken lasse, dann tut es ja Gott durch mich, und dann kann ich anderen zum Segen werden. Gottes Segen in mir kann bewirken, dass ich zum Beispiel geduldiger werde, durch seine Kraft andern helfe oder etwas von dem Materiellen abgebe, womit Gott mich gesegnet hat (vgl. Mal 3,10). Er schenkt mir mehr Zufriedenheit für meine Lebenssituation, und ich kann andere auch zu ihrem Leben ermutigen.
So gibt es viele Möglichkeiten, als Gesegneter anderen Menschen zum Segen zu werden und ihnen Gottes Segen zuzusprechen.
Und wenn ich statt "Segen" hin und wieder das Wort "Freude" einsetze, erfüllt sich unerwartet doch die alte Gedichtstrophe: "Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu anderer Glück. Denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eig'ne Herz zurück."
Möchtest du auch gesegnet und ein Segen sein Zuhause, in deinem Umfeld, in der Gemeinde? Lass dich von Gott segnen und dir diesen besonderen Zuspruch immer wieder neu schenken.
Albrecht Höschele
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.