Andacht vom 02.10.2011:
Der Körper des Menschen ist einer und besteht doch aus vielen Teilen. Aber all die vielen Teile gehören zusammen und bilden einen unteilbaren Organismus. So ist es auch mit Christus: mit der Gemeinde, die sein Leib ist ... Ein Körper besteht nicht aus einem einzigen Teil, sondern aus vielen Teilen. 1. Korinther 12,12.14 (Gute Nachricht Bibel)
Gott ist auch ein Gott der kreativen Ideen und überraschenden Handlungsweisen. Welch eine Vielfalt hat er in seine Schöpfung und in seine Gemeinde hineingelegt! Eine Vielfalt von Menschen, Charakteren und Erfahrungen, von Gaben und Fähigkeiten, Glaubenserkenntnissen und Möglichkeiten, diese auch zu leben. Macht uns diese Unterschiedlichkeit und Mannigfaltigkeit nicht unendlich reich? Oder macht sie uns manchmal Angst? Ich jedenfalls bin begeistert, staune und bin Gott für solch eine Vielfalt unendlich dankbar. Sie regt zum Nachdenken an, Gleichförmigkeit lähmt dagegen das Bedürfnis nach eigenem Forschen und Überlegen. Vielfalt nötigt dazu, Fragen zu stellen - Gleichförmigkeit kann Wachstum und Reifung verhindern.
Bereits in den urchristlichen Gemeinden gab es eine erstaunliche Unterschiedlichkeit von Menschen und Meinungen: Da war der impulsive Petrus und der eher vorsichtige, aber gründliche Thomas; die ungestümen Brüder Jakobus und Johannes; da waren Juden und Griechen, die schon von ihrer Kultur her eine völlig andere Art zu denken und zu glauben hatten. Jesus brauchte und gebrauchte sie alle. Sicher, er hat sie "geschliffen" und verändert, nicht aber ihre Unterschiedlichkeiten und Persönlichkeiten eliminiert. Er hat sie auch nicht ihrer individuellen Glaubensäußerungen beraubt.
Wenn wir erleben, wie sinnvoll und gottgewollt Vielfalt ist, werden wir um so mehr entdecken, welch einen Reichtum eine Gemeinde bedeutet, in der Kreativität und individuelle Andersartigkeit gepflegt werden - ein breites Fundament für unterschiedlichste Menschen mit ihren verschiedenen Geschichten, die alle durch ihren Glauben an Jesus Christus miteinander verbunden sind und ein gemeinsames Ziel haben.
Hartwig Lüpke
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.