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Andacht vom 10.10.2011:

Höre mein Gebet, Herr, und achte auf meinen Hilfeschrei! Ich bin in großer Not - verbirg dich nicht vor mir! Psalm 102,2.3a (Hoffnung für alle)

Der Diebstahl seines alten Autos hatte für einen Belgier durchaus auch angenehme Seiten. Er bekam seinen Toyota mit 300 000 Kilometern auf dem Tacho in deutlich verbessertem Zustand zurück. Die Diebe hatten neue Reifen aufgezogen, eine Delle ausgebeult und den Wagen voll getankt. Die Polizei stellte das Auto bei einer Razzia sicher.

Nicht immer muss ein Verlust oder Schaden negativ. sein. Der Belgier wird sich geärgert haben, als sein Auto gestohlen wurde. Doch letztlich war er dafür dankbar. Auch uns kann Ähnliches passieren. Ich werde plötzlich krank, habe einen Unfall oder verliere meinen Arbeitsplatz. Später wird mir bewusst, dass dadurch mein Leben eine andere Richtung nahm, die für mich notwendig war.

Da auch ein Christ in einer derartigen Situation jedoch nicht weiß, wie sie für ihn ausgeht, kann es sein, dass er ins Zweifeln kommt. Er betet in seiner Not ernsthaft zu Gott, scheint aber keine Hilfe zu erfahren, wie der Andachtstext andeutet. In solch einem Augenblick tauchen Fragen auf: Warum erhört Gott nicht mein Gebet? Wieso muss gerade ich als Christ leiden? Hat es noch Sinn, auf Gottes Hilfe zu vertrauen?

Ähnlich drastisch sagte auch Hiobs Frau zu ihrem Mann: "Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Sage Gott ab und stirb!" (Hiob 2,9) Der wohlhabende und auf Gott vertrauende Hiob verlor durch "Schicksalsschläge" (es waren Satans Schläge) seinen Besitz, seine Kinder und wurde schwer krank. Sein Glaube an Gott wurde auf eine harte Probe gestellt. Doch er antwortete seiner Frau: "Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?" (V. 10) Auch Hiob hatte später seine Zweifel. Er verfluchte den Tag seiner Geburt, fühlte sich von Gott ungerecht behandelt und wollte sich vor dem Herrn selbst verantworten. Auf die Frage Gottes: "Wer mit dem Allmächtigen rechtet, kann der ihm etwas vorschreiben?" (40,2), musste Hiob bekennen: "In meinem Unverstand hab ich geredet von Dingen, die mein Denken übersteigen." (42,3 GNB) Doch bevor Hiob zu dieser Erkenntnis kam, war er sich sicher: "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt." (19,25)

Wenn auch wir einmal sehr verzweifelt sind, sollten wir nicht vergessen, dass Gott trotz allem durch Jesus Christus unser Erlöser ist.

Holger Teubert

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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