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Andacht vom 23.10.2011:

Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Psalm 73,25

Albert Schweitzer berichtete: "Zehn Jahre lang habe ich - vor meinem Weggang nach Afrika -den Knaben der Kirche St. Nikolai in Straßburg Konfirmandenunterricht erteilt. Nach dem Kriege kamen welche zu mir und dankten mir, dass ich sie so bestimmt gelehrt hatte, dass Religion nicht alles erkläre. Dadurch seien sie bewahrt worden, im Schützengraben, wie so viele, die auf das Unerklärliche nicht vorbereitet waren, das Christentum von sich zu werfen. Wenn Sie predigen, führen Sie den Menschen aus dem Alles-Erkennen-Wollen zu dem einen, was Not tut, zu dem Wollen des Seins in Gott, durch das wir anders werden als die Welt, und als aus der Welt Erlöste über allen Rätseln stehen. Zeigen Sie ihnen die Worte: ,Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde' ... als die Spitzen des Ararat, auf den sie flüchten können, wenn die Flut des Unbegreiflichen alles überschwemmt."

Der Schreiber des 73. Psalms, von dem unser Andachtswort stammt, hatte sich erst nach schwerem Ringen dazu bekannt, die quälenden Fragen über Gottes Handeln offenzulassen. Wie reagieren wir auf Ereignisse, die sich nach unserer Sicht nicht mit einem gerechten Gott vereinbaren lassen? "Warum lässt Gott das zu?" "Warum greift der Allmächtige nicht ein", wenn Naturkatastrophen unschuldige Menschen vernichten, Unfälle oder schwere Krankheiten Menschen widerfahren? Als Seelsorger kann ich auf solche Fragen nur antworten: "Ich weiß es nicht - und du wirst auch niemanden finden, der es weiß."

Jesus hatte einmal zu Petrus gesagt: "Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren." (Joh 13,7) Den Sinn des Leidens Jesu hat Petrus auch erst nach der Auferstehung seines Herrn verstanden. So werden auch wir erst nach unserer Auferstehung auf manche Warum-Fragen eine Antwort finden. Deshalb bleibt uns heute nur die Wahl zwischen dem Vorschlag der Frau Hiobs: "Willst du Gott jetzt immer noch die Treue halten? Verfluche ihn doch und stirb!" (Hiob 2,9 GNB) und dem Entschluss Asafs: "Dennoch bleibe ich stets an dir ... Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde." (Ps 73,23.25) Ich halte es mit Asaf und Albert Schweitzer.

Joachim Hildebrandt

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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