Andacht vom 25.11.2011:
In allen Schwierigkeiten ermutigt er uns und steht uns bei, so dass wir auch andere trösten können, die wegen ihres Glaubens leiden müssen. Wir trösten sie, wie Gott auch uns getröstet hat. 2. Korinther 1,4 (Hoffnung für alle)
In dem Trost, den wir als Gottes Kinder in allerlei Bedrängnissen vom "Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes" empfangen (2 Kor 1,3), ist eine frohe Gewissheit enthalten: Gott kennt nicht nur unsere inneren und äußeren Nöte, sondern bei allem Schweren, das über uns kommen mag und wir durchzustehen haben, steht er uns mit seiner Kraft zur Seite. Für die Christen, die auf diese Weise selbst Trost von Gott empfangen hatten, erwächst eine Aufgabe, der sie sich nicht entziehen sollten: "... damit auch wir trösten können, die in allerlei Trübsal sind" (V. 4b). Die Gute Nachricht Bibel gibt es mit den Worten wieder: "Darum kann ich auch anderen Mut machen, die Ähnliches durchstehen müssen."
Manches Leid mag uns sogar widerfahren, um uns zu befähigen, anderen besser zu helfen und sie zu ermutigen. Dazu brauchen wir zuerst offene Augen und wache Sinne, um nicht nur unsere eigenen Probleme, sondern die Nöte unserer Mitmenschen zu erkennen - ob in der Gemeinde, unserer Familie oder unserer Nachbarschaft.
Wir sollten dabei auf solche "trostreichen" Worte verzichten, wie "Es ist alles halb so schlimm", "Habe nur Glauben", "Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen", oder wie immer solche gutgemeinten Aussagen lauten mögen. Sie sind kraftlos und billig und teilweise verletzend.
Wir sind aufgefordert, den anderen zu verstehen, ihm beizustehen, vor allem mitzuhelfen, ihn zu ermutigen - und zwar "mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet wurden von Gott" (2 Kor 1,4c). Das ist die Seelsorge, die Kinder Gottes ihren Nächsten schuldig sind. Wo wir unseren Nächsten den Trost weitergeben, den wir selbst von Gott erfahren haben, wird so mancher aufhorchen. Dann können wir Gott für das danken, was wir persönlich erleiden mussten. Der Apostel Paulus formulierte es aus seiner Erfahrung so: "Wenn ich leide, so geschieht es, damit ihr Mut bekommt und zur Rettung gelangt. Und wenn ich getröstet werde, so geschieht es, damit ihr den Mut bekommt, die gleichen Leiden wie ich geduldig zu ertragen." (V. 6 GNB)
Lieber Gott, lass auch mich den Trost, den du mir geschenkt hast, an andere Menschen weitergeben.
Manfred Böttcher
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.