Andacht vom 27.01.2012:
Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. 1. Mose 8,22
Seit einigen Monaten streiten sich die Experten. Heiße Diskussionen drehen sich um die Frage, ob die Temperatur auf der Erde wirklich steigt, oder ob alle diesbezüglichen Warnungen am Ende doch nur "falscher Alarm" waren. Könnte es sein, dass die Entwicklung genau in die entgegengesetzte Richtung läuft, sodass wir uns eher vor einer neuen Eiszeit als vor einer schädlichen Erwärmung der Erde zu fürchten hätten?
Fast schien es ja so, zumindest in den ersten Monaten des vergangenen Jahres, als ganz Europa noch Mitte März in Kälte und Schnee versank. Selbst Spanien und Portugal blieben nicht davon verschont, in Südfrankreich ächzten die Palmen unter der ungewohnt kalten Last, und der Frühling ließ auf sich warten.
Kein Wunder, dass mir spontan unser heutiges Andachtswort durch den Kopf ging. Es besteht ja in der Tat Anlass zur Sorge, denn wenn sich infolge zahlreicher Erdbeben der jüngsten Zeit sogar die Erdachse um eine Winzigkeit verschoben hat, wäre es kaum verwunderlich, wenn auch die Jahreszeiten ein bisschen ins Rutschen gerieten. Bekanntlich leben wir inzwischen auf einem ziemlich demolierten Planeten, und manchmal spüren wir das sogar.
Darum ist unser heutiges Andachtswort so interessant und aktuell. Es handelt sich nämlich keineswegs um eine "Schönwetterverheißung" Gottes, sondern um die Zusage seiner Fürsorge an die Überlebenden einer globalen Katastrophe. Noah und seine Familie mussten nach der Sintflut ganz neu anfangen - auf einem verwüsteten Planeten. Und plötzlich wird diese uralte Zusage Gottes ganz neu aktuell, denn sie war und ist offensichtlich speziell für Zeiten wie diese gedacht. "Habt keine Angst, selbst wenn die ganze Welt aus den Fugen gerät: Ich bin für euch da, ich sorge für euch - heute und morgen und solange die Erde steht."
So ähnlich hat es Jesus seinen Nachfolgern zugesagt, wenn wir mehrere seiner Zusagen zusammenfassen (siehe Mt 10,30.31; Mk 13,7.8; Mt 6,30-33; 28,20). Auch heute dürfen wir uns felsenfest darauf verlassen.
Friedhelm Klingeberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.