Andacht vom 10.02.2012:
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. Psalm 119,105
Der Wind pfeift mir um die Ohren, während ich durch den Schnee stapfe. Ich liebe Schnee und als Flachlandmaus gerate ich schon bei fünf Zentimetern aus dem Häuschen. Dann kann mich nichts mehr drin halten. Und heute liegen sogar zehn!
Während ich meinen Winterträumen nachhänge, merke ich, dass der Wind ganze Arbeit geleistet hat. Der Weg, der sonst quer übers freie Feld führt, ist kaum noch zu sehen. Die Spuren sind fast verweht, an einigen Stellen gar nicht mehr zu sehen.
Ein Bild für mein Leben? Manchmal komme ich mir vor wie im Schneesturm. Da stemmt sich mir der Wind mit aller Macht entgegen, Schneeflocken fliegen in mein Gesicht und vom Weg ist keine Spur zu sehen.
Diese Schneeflocken müssen nicht immer für gewaltige Probleme und tiefe Krisen stehen. Für mich sind es eher die tausend kleinen Dinge des Alltags, die mich nicht zur Ruhe kommen lassen.
Schnee ist gut, aber alles in Maßen. In der Regel sorgt die Natur selbst für ein Gleichgewicht: Irgendwann hört es auf zu schneien. Leider gestaltet sich das mit der Arbeit nicht ganz so. Sie hört nicht einfach auf. Manchmal muss man sie einfach liegenlassen. Innehalten. Wieder neu die Spur suchen.
Der Psalmschreiber sagt: "Dein Wort ist meines Fußes Leuchte." Manchmal verlieren wir im Schneegestöber des Lebens die Orientierung. Manchmal prasseln so viele Dinge auf uns nieder, dass wir nicht mehr wissen, was hinten und vorn ist. Manchmal wünschten wir, es würde endlich Ruhe einkehren. Ruhepausen sind wichtig; Momente, in denen wir Atem holen und uns neu orientieren können. "Dein Wort ist meines Fußes Leuchte." Die Bibel sagt uns, was wirklich wichtig ist in all dem Schneegestöber dieser Welt und wie wir heil da durchkommen.
Atempausen können uns helfen, wieder neu zu fragen: Was ist wirklich wichtig? Was ist der nächste Schritt? Vielleicht hast du dich in letzter Zeit nicht um dich selbst gekümmert, dann nimm dir Zeit dafür. Vielleicht ist Gott zu kurz gekommen, dann sprich ihn an. Vielleicht haben deine Kinder, dein Ehepartner oder deine Freunde nicht viel von dir gesehen. Dann geh in ihre Richtung.
Gottes Wort will uns den Weg zeigen. Gönnen wir uns eine Atempause dafür - dann werden wir trotz Schneesturm den Weg nach Hause finden.
Stephanie Kelm
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.