Andacht vom 10.03.2012:
Wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst. Offenbarung 22,17
Kein Rohstoff der Erde hat so unmittelbare Bedeutung für das Leben und Überleben wie das Wasser. Fast 90 Prozent aller Erkrankungen weltweit sind unsauberem Trink- oder Brauchwasser geschuldet. Täglich sterben tausende Menschen - die meisten von ihnen Kinder - weil sie verschmutztes Wasser getrunken haben. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist heute schlechter mit Wasser versorgt als die Bewohner Roms zur Zeit Jesu. Dabei ist mehr als genug Wasser vorhanden - jedoch extrem ungleich verteilt. Und der Bedarf steigt ständig weiter an. Wasser wird zur umkämpften Ressource, um derentwillen Kriege geführt werden könnten.
Auch in biblischer Zeit war Wasser ein kostbares Gut. Der Streit um das kostbare Nass prägte den Alltag der Patriarchen, die als Nomaden stets auf der Suche nach Wasser waren. Die Entdeckung "lebendigen Wassers" - gemeint ist eine unterirdische Quelle - war ein Segen für Isaaks Hirten mit ihren Herden (1 Mo 26,19-22 Hfa). Salziges oder verdorbenes Wasser dagegen bildete eine Gefahr für Leben und Gesundheit (2 Mo 15,22-25; 2 Kön 2,19-22).
Deshalb wurde die Frau am Jakobsbrunnen vor Sychar hellhörig, als Jesus ihr anstelle von Wasser aus einer Zisterne frisches Quellwasser - "lebendiges Wasser" - anbot (Joh 4,10-14). Bei anderer Gelegenheit machte er deutlich, was er damit gemeint hatte: "Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!" (Joh 7,37) Wie frisches Wasser den Durst von Mensch und Tier zu löschen vermag (Ps 23,2; 42,2), so stillt Jesus den Lebensdurst derer, die ihn als Quelle ihrer Kraft anzapfen und davon trinken - nicht nur einmal, sondern immer wieder!
Wer von starkem Durst geplagt oder von sengender Hitze ausgezehrt ist, ist meist nicht sehr wählerisch. Er nimmt, was sich ihm bietet - Hauptsache, es befeuchtet die trockene Kehle und stillt das unbändige Verlangen. Auf diese Weise haben schon viele den Tod gefunden, die in ihrer Verzweiflung Meerwasser getrunken hatten. Wer in seinem Durst auf Leben zu den falschen Mitteln greift, kann bittere Erfahrungen machen. Wer sich aber an Jesus Christus wendet, wird nicht enttäuscht werden. Bei ihm gibt es das beste und bekömmlichste Trinkwasser überhaupt - mit lebenslanger Garantie! Darum: "Wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst."
Rolf J. Pöhler
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.