Andacht vom 26.04.2012:
Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen kann, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben. 1. Korinther 2,9 (Hoffnung für alle)
Wenn ich mich in der Welt umsehe, stimmt mich vieles traurig: die weitverbreitete Ungerechtigkeit, Geldgier und Eifersucht, die vielen Morde und terroristischen Anschläge, der Klimawandel, die Naturkatastrophen, die Umweltverschmutzung. Auch die Natur leidet unter den Folgen der Sünden der Menschen.
Gott sei Dank bleibt mein Blick nicht bei diesen Zuständen stehen. Wenn ich die Natur betrachte und über Gottes schöpferische Kraft nachdenke, erfüllt sich mein Herz mit Freude und Zuversicht. Zum Beispiel beim Betrachten seiner herrlichen Schöpfung im Frühling, wenn alles grün wird: Die Bäume entfalten ihre Blätter, die Blumen fangen an, in leuchtenden Farben zu blühen, Vögel erfüllen die Luft mit ihrem wohlklingenden Gesang.
Als ich im tiefen Dschungel von Borneo und den Philippinen war, fielen mir die Vielfalt der Pflanzen und Blumen sowie die vielen Arten der Bäume besonders auf. Hinzu kamen die Klänge eines wunderbaren Urwaldorchesters: die zahlreichen Stimmen der Vögel, das Zirpen der Grillen und der Tausenden Insekten - besonders nachts! Auch während der Nacht lebt der Urwald mit vielfältigem Stimmenzauber. Stundenlang blieb ich nachts im tiefen Dschungel stehen, um den herrlichen Stimmen der Nachtvögel, der Frösche, Grillen und Insekten zu lauschen (und auf Tonband festzuhalten).
In jenen Augenblicken erfüllte mich die Freude über Gott, den Schöpfer, die mich dazu brachte, Lieder anzustimmen - der Einladung in den Psalmen folgend: "Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!" (Ps 150,6) Hinzu kam die Vorfreude auf die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus. Denn alles Schöne, was ich in der Natur erlebe und auch in der herzlichen Gemeinschaft mit den Gemeindegliedern in den fernen Ländern, die ich besuche, ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Gott uns einst schenken wird, wenn er die Erdoberfläche neu schafft: eine Heimat der Erlösten, in der es keine Ungerechtigkeit, keinen Hass, keine Gewalt, keine Schmerzen und Krankheiten, kein Leid, keine Sünde und auch keinen Tod mehr geben wird (Offb 21,1.4). Die Zustände werden - wie Paulus schrieb - alle unsere kühnsten Vorstellungen übertreffen. Ich kann es kaum erwarten, das zu erleben!
Paul Gerhard Wiesenberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.