Andacht vom 01.06.2012:
Siehe, Kinder sind ein Geschenk des Herrn, Kindersegen eine Belohnung von ihm! Die Söhne in ihrer jugendlichen Kraft sind wie die Pfeile in der Hand eines Helden. Wohl dem Manne, der mit ihnen seine Köcher füllt! Psalm 127,3-5 (Schlachter Bibel)
Heute ist der internationale Kindertag. Oft werden Kinder nur als eine Last empfunden - leider! Umso beeindruckender ist es, was Salomo über sie schrieb. Was macht Kinder so wertvoll, dass er den Mann (und natürlich auch die Frau) beglückwünschte, der Kinder hat?
Wenn ich Kinder in meinem Umfeld beobachte, dann fällt mir auf, wie kreativ sie sind: Aus einer alten, aussortierten Gardine wird im Handumdrehen ein Schleier, mit dem sie sich lange spielend beschäftigen können. Sie betrachten alltägliche Dinge so aufmerksam, manchmal auch beneidenswert träumerisch.
Mich beeindruckt, wie leicht sie in eine andere Welt "eintauchen" und fast jeder Situation etwas Positives abgewinnen können. Faszinierend finde ich außerdem ihre Unbeschwertheit. Sie leben im Heute und sind nicht schon in Gedanken beim nächsten Tag und seinen Herausforderungen.
Im Gespräch mit Kindern ist mir aufgefallen, dass sich ihre Sprache von unserer Erwachsenensprache unterscheidet: Manches Wort verstehen sie falsch oder wörtlich, was zu lustigen Dialogen führen kann.
Am meisten fällt mir ihr Glaube an das Gute auf. Arglos vertrauen sie zunächst ihren Eltern und anderen Erwachsenen in ihrer Umgebung. Kinder verlassen sich darauf, dass Eltern ihnen zu essen und zu trinken geben und sie mit allem versorgen, was für das Leben notwendig ist.
Das alles und noch viel mehr macht Kinder so besonders, dass ich ansatzweise verstehe, warum Salomo die Menschen glücklich nennt, die Kinder haben. Wobei es nicht immer die eigenen (leiblichen) Kinder sein müssen, mit denen wir uns abgeben: Wenn wir uns umsehen, werden wir sicher im Bekannten- und Familienkreis Möglichkeiten genug finden, Alleinerziehenden oder gestressten Eltern in ihrer schönen aber schwierigen Arbeit zu unterstützen.
Anca Leuthold-Wergin
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
