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Andacht vom 05.08.2012:

Es schrie eine Frau unter den Frauen der Prophetenjünger zu Elisa und sprach: "Dein Knecht, mein Mann, ist gestorben; und du weißt ja, dass dein Knecht den HERRN fürchtete. Nun kommt der Schuldherr und will meine beiden Kinder nehmen zu leibeigenen Knechten." 2. Könige 4,1

So sehr sich diese Frau auch mühte - nach dem Tod ihres Mannes reichte das Geld nicht mehr aus. Anfangs verkaufte sie Krüge und andere entbehrliche Sachen. Später belastete sie ihr kleines Haus mit einer Hypothek. Zum Schluss lieh sie sich Geld von einem Mann, der gut von den Zinsen lebte. Als die zweifache Mutter die Schuldenraten nicht mehr zahlen konnte, forderte er eiskalt ihre beiden Söhne, um sie zu Leibeigenen zu machen.

Der biblische Bericht lässt einige Fragen offen, zum Beispiel: Warum hat die Prophetenschule - der ehemalige Kollegenkreis des Verstorbenen - sich nicht besser um die allein erziehende Mutter gekümmert und sie vor dieser Notlage bewahrt? Ein Grund könnte sein, dass die Frau zu lange meinte, allein damit fertigwerden zu können.

Ähnliches erleben wir auch heutzutage. Notlagen werden oft vor Anderen mit allen Mitteln verborgen. Verständlich, denn wer will schon öffentlich machen, dass er sich auf Talfahrt befindet? Die Sorge, ins Gerede zu kommen oder plötzlich im Abseits zu stehen, ist groß. Das betrifft keinesfalls nur Menschen mit finanziellen Nöten. Die eine oder andere Ehe wäre noch zu retten gewesen, wenn die Betroffenen eher den Weg in eine Beratung gefunden hätten.

Im obigen Fall kann es aber auch sein, dass die Gemeinde der Prophetenschüler die Not der Frau deshalb nicht wahrgenommen hatte, weil sie zu sehr mit eigenen Problemen beschäftigt war. Die zaghaften Signale der Frau fanden kein Gehör. Wie oft passiert das auch unter uns? Da fällt eine Gemeinde "aus allen Wolken", weil jemand frustriert wegbleibt oder seelisch am Ende ist. Im Nachhinein besinnt man sich, dass es für diese Entwicklung schon Anzeichen gegeben hatte, aber niemand sie wahrgenommen hatte.

Alle, einschließlich des Propheten Elisa, erschraken, als die Frau ihre Not schreiend vortrug. Wie gut ist es für alle, den Mut zu haben, im Ernstfall ihre Not herauszuschreien, um noch Schlimmeres abzuwenden. Manchmal braucht eine Gemeinde, die stolz auf ihre prophetische Berufung verweist, ein so deutliches Signal, um die existenziellen Probleme ihrer Mitglieder ernst zu nehmen.

Wilfried Krause

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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