Andacht vom 09.10.2012:
Lasst den Mut nicht sinken, denn die Freude am Herrn gibt euch Kraft! Nehemia 8,10 (Hoffnung für alle)
Freude lässt sich nicht befehlen, aber auch kaum vertreiben, wo sie wirklich da ist. Und wo Freude einkehrt, da können Menschen aufatmen; sie finden neuen Mut. Freude kann uns helfen, auch mit großen Problemen fertigzuwerden. Fragen wir uns also heute Morgen: "Worüber freue ich mich?"
Freude braucht immer einen Anlass. Und der sollte möglichst tragfähig sein. Als die Juden traurig waren und weinten, weil ihnen bewusst geworden war, wie sehr sie vom Gesetz Gottes abgewichen waren, rief Nehemia ihnen zu: "Seid nicht bekümmert; denn die Freude am HERRN ist eure Stärke." (Neh 8,9.10 LB)
Uns über Gott, seine bedingungslose Liebe und seine großartige Erlösung zu freuen - ist das unser erster Gedanke, wenn wir morgens aufwachen? Was für ein Bild von Gott bewegen wir in unseren Köpfen, wenn wir uns über ihn austauschen? Das von einem strengen Gott, vor dem man flieht? Oder von einem Gott, der uns viele Gründe zur Freude gibt? Einem Gott, von dem wir uns in jeder Lebenslage geliebt wissen und zu dem wir jederzeit kommen können - auch mit unserer Schuld?
Die Freude über Gott ist wirksamer gegen Angst, Zweifel oder Hoffnungslosigkeit als viele Worte. Diese "Freude am Herrn" (Vater und Sohn) lebt von der wiederholten Bewusstmachung, darum brauchen wir die tägliche Andacht, um über Gott nachzudenken, ihn zu loben für seine Liebe und Barmherzigkeit und ihm zu danken für seine Erlösung und Hilfe. So tanken wir Freude auf für die Zeiten, in denen wir äußerlich nicht vom Glück verwöhnt werden.
Anlässe, sich zu freuen, können wir mit Brückenpfeilern vergleichen: Viele Brückenpfeiler tragen auch die längste Brücke, nur dürfen die Pfeiler nicht zu weit auseinander stehen. Vom Volk Israel wissen wir, dass sie fröhliche Feste übers Jahr verteilt feierten. Das war ein Anlass für sie, von den großen Taten Gottes zu erzählen, die ihre Väter erlebt hatten. Sie feierten die Führung Gottes in der Vergangenheit, und das gab ihnen Kraft, die Gegenwart zu bewältigen, und Hoffnung, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.
Auch wir sollten öfters in diesem Sinne feiern - als Mittel gegen das Vergessen, als Gelegenheit, Gott zu ehren, als Ermutigung für die, die ihn noch nicht oder nur aus der Theorie kennen; denn die Freude an Gott wird auch uns Kraft geben.
Erika Haase
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.