Andacht vom 21.11.2004:
Hoffnung - Sauerstoff des Lebens
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. 1. Petrus 1,3
"Hoffen heißt Wolken fangen" behauptet ein Sprichwort. Gott dagegen sagt: "Hoffnung lässt nicht zuschanden werden." (Rö. 5,5) Wer hat nun Recht? Eins stimmt jedenfalls: "Der Mensch ist zum Hoffen verurteilt." (Manes Sperber) Ein Buchtitel drückt das so aus: "Hoffnung - Sauerstoff des Lebens". Es kommt darauf an, aus welchen Quellen wir Hoffnung schöpfen.
Für menschliche Wünsche und Sehnsüchte, wirklichkeitsfremden Optimismus und für Utopien gilt das obige Sprichwort. Doch die "lebendige Hoffnung", die Gott dem Gläubigen schenkt, unterscheidet sich grundsätzlich von den Illusionen, die sich Menschen machen. Die hebräischen und griechischen Wörter in der Bibel für "Hoffnung" bedeuten "sichere, feste Zukunft", "Gewissheit".
Biblische Hoffnung ist mit dem Glauben verbunden, dass "eine feste Zuversicht (ist) auf das, was man hofft, und ein NichtZweifeln an dem, was man nicht sieht" (Hebr. 11,1). Diese Hoffnung ist, wie es in unserem Leittext heißt, begründet in der "Auferstehung Jesu Christi von den Toten", also in Gottes Heilstat für uns.
Von solcher Hoffnung war der Glaubensvater Abraham erfüllt, und zwar lange bevor Gottes Heilstaten geschahen. Von Abraham bezeugt der Apostel Paulus: " Er hat geglaubt auf Hoffnung, wo nichts zu hoffen war ... Er wurde nicht schwach im Glauben ... Er zweifelte nicht... durch Unglauben ... und wusste aufs allergewisseste: was Gott verheißt, das kann er auch tun." (Rom. 4,18-21)
Die letzten Sätze wurden "um unseretwillen" geschrieben (Rom. 4,24), damit wir sie beherzigen.
Joachim Hildebrandt
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.