Andacht vom 22.11.2004:
Kirchenfenster
Ihr seid das Licht der Welt ... So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. Matthäus 5,14.16
Eine Reisegruppe wurde durch einen Dom geführt. Während der Reiseleiter auf die Sehenswürdigkeiten aufmerksam machte, betrachtete ein kleines Mädchen ganz versunken die buntverglasten Kirchenfenster. Sie sah sich die verschiedenen Gestalten an, die dort dargestellt waren. Als die Gruppe weitergehen wollte, nahm die Kleine all ihren Mut zusammen und fragte den Reiseführer: "Wer sind die Leute in den schönen Fenstern?" - "Das sind Heilige, mein Kind", war die Antwort. Als die Kleine an diesem Abend zu Bett ging, berichtete sie der Mutter stolz: Jetzt weiß ich, was Heilige sind! Das sind die Leute, die das Licht durchscheinen lassen!"
Lassen wir Gottes Licht "durchscheinen", so dass andere Menschen auf unseren Herrn aufmerksam werden? Können andere durch mich Gott sehen? Können sie etwas von seiner Liebe und Barmherzigkeit ahnen, weil sie mich erleben? Wird ihnen Jesus Christus wichtig, weil sie an meinen Worten und meinem Verhalten etwas von seiner Art entdecken? Vielleicht müssen wir den Schmutz mancher Schuld und Sünde von unserem Leben wischen lassen, damit Gottes Liebe wieder sichtbar wird.
Wo Jesus als Licht durch uns "hindurchleuchtet" werden wir weder dunkle Gestalten noch Blender sein. Wir stoßen andere nicht ab, ziehen aber auch nicht alle Aufmerksamkeit auf uns, sonnen uns nicht in Selbstgefälligkeit und Selbstgerechtigkeit. Er, unser Erlöser im Himmel, soll zur Geltung kommen, er, der unser Leben hell gemacht hat. ER - das Licht der Welt (Jo 8,12).
Herr, dein Angesicht leuchte über mir; es leuchte aber auch durch mich hindurch, damit du für meine Mitmenschen wichtig wirst.
Hartwig Lüpke
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.