Andacht vom 23.11.2004:
Feind oder Freund?
Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Matthäus 10,36
Echte Freunde sind rar. Ein bundesdeutscher Ministerpräsident stellte fest, nachdem er spektakulär aus seinem Amt gedrängt worden war: "Im Erfolg hat man viele, in der Not wahre Freunde."
Nicht jede Freundschaft hält Nagelproben aus. Der Prophet Jeremia beschrieb eine gewisse Krise so: "Ein Freund täuscht den anderen, sie reden kein wahres Wort; sie haben sich daran gewöhnt, dass einer den anderen betrügt." (Jer. 9,4) Andererseits trifft zu, was Salomo sagt: "Ein echter Freund hält fester zu dir als ein Bruder." (Spr. 18.24 GN)
Der römische Kaiser Marc Aurel riet seinen Zeitgenossen: "Die beste Art, sich an seinen Feinden zu rächen, besteht darin, ihnen nicht zu gleichen." Das wird aber ausgenutzt, mögen die meisten denken. Sie misstrauen auch dem Spruch: "Der Klügere gibt nach." Doch wer möchte immer um diesen Preis der Klügere sein?
Einen guten Ratschlag gab Heinrich IV. von Frankreich: "Die beste Art, sich seiner Feinde zu entledigen, besteht darin, sie zu seinen Freunden zu machen." Genau das tat Jesus Christus! Er gab sein Leben zur Erlösung aller, auch derer, die ihm feind waren.
Jesus meint jeden von uns, wenn er versichert: "Euch habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid." (Joh. 15,15) Das ist die höchste Anerkennung, die uns zuteil werden kann.
Heinz Schumacher
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
