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Andacht vom 21.10.2012:

Als Mose aber nahe zum Lager kam und das Kalb und das Tanzen sah, entbrannte sein Zorn und er warf die Tafeln aus der Hand und zerbrach sie unten am Berge. 2. Mose 32,19

Zum Abreagieren seines Zornes etwas zerbrechen, das haben schon viele Menschen getan und dabei zum Teil große Werte zerstört. Mir kommt in diesem Zusammenhang das Erlebnis in der Schweizer Landesausstellung Expo 02 in den Sinn. Dort durfte man an einem Ausstellungsstand Porzellanteller zerschmettern. Die Idee dabei war, dass man seinen Gefühlen freien Lauf lassen und etwas Bedrückendes loswerden könne. Auch ich hielt einen dieser kleineren Porzellanteller in der Hand, doch als ich ihn zerschmettern sollte, brachte ich es nicht fertig. Ich behielt ihn und er wanderte als Andenken in meine Tasche. Noch heute ist er in meinem Besitz.

Bin ich ein anderer Typ als Mose? Nun, als dieser seine kostbare Last, die von Gott beschafften und beschriebenen Tafeln, ins Tal trug, wurde er durch den Götzendienst seines Volkes erschreckt. Sein Zorn bestand zu Recht, es war ein "heiliger Zorn". Aber war es gerechtfertigt, deshalb die göttlichen Gesetzestafeln zu zerbrechen? Auf diese Frage gibt der biblische Text keine direkte Antwort. Es ist aber interessant, dass Mose wegen dieser Handlung mit keinem einzigen Wort getadelt wird. Sein Zorn entsprach offenbar dem Zorn Gottes (siehe 2 Mo 32,10). Ja, Gott hätte mit dem Volk Ähnliches getan. Er hatte sich vorgenommen, ganz Israel zu vernichten. Erst durch die intensive Fürsprache Moses konnte Gott zu einer Änderung seines Planes bewegt werden.

Trotzdem durfte Mose die zerbrochenen Teile nicht zusammensetzen bzw. zusammenkleben. Er musste zwei neue Tafeln beschaffen und sie zu Gott auf den Berg hinaufbringen, damit dieser sie ein zweites Mal beschreiben konnte (2 Mo 34,1). Das Dokument war zu wichtig, es musste neu erstellt werden. Es sollte das Volk in seiner ganzen Existenz begleiten, denn es enthielt die "Worte des Bundes" (V. 28).

Können wir aus diesem alten Bericht etwas für den heutigen Tag ableiten? Es mag Momente geben, in denen Zorn berechtigt ist. Dennoch sollten wir uns davor hüten, unbedacht zu handeln. Nehmen wir den Rat des Paulus, der auf ein Psalmwort zurückgeht, zu Herzen: "Zürnt ihr, so sündigt nicht." (Eph 4,26) Eine nicht ganz einfache Kombination, die uns sicher nur in engem Kontakt mit Gott gelingt.

Gunther Klenk

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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