Andacht vom 06.11.2012:
Dankt Gott in jeder Lebenslage. Das will Gott von denen, die mit Jesus Christus verbunden sind. 1. Thessalonicher 5,18 (Gute Nachricht Bibel)
An einem Sonntag haben meine Familie und ich einen Freund im Krankenhaus besucht. Einige Tage zuvor hatte er einen schweren Motorradunfall gehabt. Sein rechter Fuß wurde schwer verletzt; er hatte zwei Zehen verloren. Ob der Fuß überhaupt gerettet werden konnte, war zu jenem Zeitpunkt völlig offen. Da äußerte ein anderer Besucher den Gedanken, wir sollten in allen Lebenslagen dankbar sein.
Kann man dankbar sein, wenn man im Krankenhaus liegt und nicht weiß, wie es weitergehen wird? Unser Freund war dankbar, noch am Leben zu sein. Er war dankbar dafür, dass seine Wirbelsäule unverletzt geblieben und sein Kopf ohne eine einzige Schramme davongekommen war. Aber dankbar sein, dass der Unfall überhaupt passiert war?
Wenn ich über diese Frage nachdenke, kommen mir meine Lieblingsverse aus der Bibel in den Sinn: "Die Lebenskräfte, die ich von Natur aus habe, werden aufgerieben; aber das Leben, das Gott mir schenkt, erneuert sich jeden Tag. Die Leiden, die ich jetzt ertragen muss, wiegen nicht schwer und gehen vorüber. Sie werden mir eine Herrlichkeit bringen, die alle Vorstellungen übersteigt und kein Ende hat. Ich baue nicht auf das Sichtbare, sondern auf das, was jetzt noch niemand sehen kann. Denn was wir jetzt sehen, besteht nur eine gewisse Zeit. Das Unsichtbare aber bleibt ewig bestehen." (2 Kor 4,16-18 GNB)
Paulus war überzeugt, "dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll" (Röm 8,18 EB) Wir müssen oft viel ertragen, aber Gott ist bei uns und trägt uns mit unseren Leiden durch die dunklen Täler hindurch. Sein Ziel ist es, mit uns auf seiner neuen Erde zu sein. Die Freude und die Herrlichkeit, die uns dort erwarten, übersteigen unser heutiges Vorstellungsvermögen.
Unser Freund hat zum Glück eine feste Beziehung zu Gott. Sein rechter Fuß wurde vier Tage nach unserem Besuch amputiert, aber er vertraut darauf, eines Tages mit zwei gesunden Füßen in Gottes Arme laufen zu dürfen. Und er vertraut darauf, dass Paulus auch mit einer anderen Zusicherung Recht hat: "Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz [zum ewigen Leben] berufen sind." (Röm 8,28 EB)
Sandra Widulle
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.