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Andacht vom 07.11.2012:

Wendet euch ab von allem Bösen und tut Gutes! Setzt euch unermüdlich und mit ganzer Kraft für den Frieden ein! Psalm 34,15 (Hoffnung für alle)

Es ist immer noch Krieg in Palästina. Das Land kommt einfach nicht zur Ruhe. Wir haben uns daran gewöhnt. Wir sind ja auch weit weg. Und es geht dort auch nicht um unser Gas oder Öl. Aus diesen Gründen lassen uns die Spannungen im Heiligen Land recht kalt. Doch immer wieder sterben dort Palästinenser und Israelis, nicht nur Soldaten und Kämpfer, sondern auch völlig unbeteiligte Zivilisten. Und das schon seit vielen Jahren. Es will einfach nicht Frieden werden. Aber was können wir auch tun? Und überhaupt: Ist dieser Konflikt nicht eine Sache der UNO, der Politiker und des Militärs?

Bei den Auseinandersetzungen im Heiligen Land berufen sich beide Seiten auf Gott und auf die Tradition ihrer Väter. Deswegen beanspruchen sie Jerusalem als Ort der Anbetung und das Land als ihren Wohnsitz. Es geht um ihren uralten Besitz. Niemand will nachgeben, jede Seite sieht sich im Recht.

Genau hier liegt der entscheidende Punkt. An erster Stelle geht es um das Recht und nicht um den Frieden. Damit unterscheidet sich der Konflikt im Nahen Osten nicht vom Streit mit dem Nachbarn bei uns. Da geht es ja auch darum, Recht durchzusetzen. Doch wenn wir ehrlich sind, dann ist die Rede vom Recht häufig nur eine Umschreibung für ganz andere Motive. Meist geht es darum, unsern Willen und unsere Wünsche durchzusetzen und dem anderen zu beweisen, wer hier der Herr im Haus ist und am längeren Hebel sitzt. Wir wollen Sieger sein und meinen, dann würde schon Friede einkehren. Irgendwann werden dann die Feinde auch zu unsern Freunden. Falsch gedacht!

Das Wort Gottes stellt ganz nüchtern fest: "Die zum Frieden raten, haben Freude." (Spr 12,20) Es braucht also Frauen und Männer, die den Mut haben, nach Lösungen zu suchen, wie aus Feinden wieder Freunde werden können. Ich bewundere solche Politiker, die sich auch nach Jahren des Krieges wieder an einen Tisch setzen und die ersten kleinen Schritte aufeinander zugehen. Auch wir können in gleicher Weise handeln, bei Nachbarn, Arbeitskollegen oder in der Familie, am besten noch heute. Denn es geht nicht um den Sieg, sondern um den Frieden. Überall dort, wo wir uns unermüdlich und mit ganzer Kraft für den Frieden einsetzen, da sind wir Christus, dem "Friedefürst" (Jes 9,5 GNB), ganz nahe.

Johannes Hartlapp

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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