Andacht vom 09.11.2012:
Denn nur durch seine unverdiente Güte seid ihr vom Tod errettet worden. Ihr habt sie erfahren, weil ihr an Jesus Christus glaubt. Dies alles ist ein Geschenk Gottes und nicht euer eigenes Werk. Epheser 2,8 (Hoffnung für alle)
Adventisten achten darauf, dass ihr Glaube und ihr Lebensstil mit dem Wort Gottes übereinstimmen. Ein Punkt allerdings gibt immer wieder Anlass zu Diskussionen und Missverständnissen - so meine Erfahrung als adventistischer Pastor -, weil es offensichtlich nicht einfach ist, ihn richtig zu erfassen: die Erlösung allein durch das Blut Jesu.
Es gibt keine biblische Aussage, die unserem Denken eine größere Radikalität abverlangt als die Gerechtigkeit aus dem Glauben. Und es gibt keine biblische Lehre, die so anfällig ist für eine fatale Vermischung mit menschlichen Vorstellungen. Da sprechen die einen etwa von einer "billigen Gnade" und übersehen, dass es ja noch viel schlimmer ist: Was billig ist, kostet ja noch etwas, Gnade ist aber für den Empfänger immer kostenlos! Andere hängen ihren Taten nach, wenn sie vom notwendigen Gehorsam sprechen, wobei Gott dann ihr eigenes Versagen in seiner Liebe mit seiner Gnade auffüllt -und machen sich damit zum Akteur ihrer eigenen Erlösung. Beides entspricht jedoch nicht den Aussagen der Bibel!
Die Erlösung des Menschen ist ausschließlich, absolut, zu 100 Prozent an den Opfertod Jesu gebunden. Nur in ihm liegt unser Heil! Jeglicher Hauch eines eigenen Beitrags setzt das Opfer Jesu herab und nimmt ihm dadurch in letzter Konsequenz seine absolute Wirkung und Bedeutung.
Wenn es um die Erlösung geht, ist jeder Mensch zu 100 Prozent ein Nehmender, der außer seinem eigenen Versagen nichts einbringen kann. Weil das so ist, können Christen auch von Heilsgewissheit sprechen, denn Gott ist der einzig Handelnde und in seiner Heilszusage absolut zuverlässig.
Wer meint, durch eigenen Gehorsam oder eigenes Handeln etwas zu seiner Erlösung beitragen zu können oder sogar zu müssen, misstraut im Grunde Gott. Zu ewigem Leben erlöst wird nur derjenige, der sich selbst vollständig loslässt und einem anderen völlig vertraut. Dieser andere ist Jesus Christus, mit dem er in einer persönlichen Beziehung lebt. Jegliches Abrücken von dieser biblischen Lehre, jegliche Einschränkung ihrer Ausschließlichkeit, stellt das Fundament unseres Glaubens infrage.
Heinz-Ewald Gattmann
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.