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Andacht vom 17.11.2012:

Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Nichtgriechen, der Weisen und der Nichtweisen; darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen. Römer 1,14.15

Ich sehe mir bei Gelegenheit gern die RTL-Fernsehsendungen "Raus aus den Schulden" mit Schuldenberater Peter Zwegat an. Darin wird gezeigt, wie er hoch verschuldeten Familien hilft, ihre finanzielle Situation in den Griff zu bekommen und ihre Schulden abzutragen. Man kann daraus manches für sich lernen.

Auch Paulus war ein Schuldner, jedoch nicht, weil er über seine Verhältnisse gelebt und Kredite aufgenommen hatte. Er sah sich als Schuldner für das, was er erfahren und erkannt hatte. Auf dem Weg vor Damaskus war ihm Jesus Christus selbst begegnet, obwohl der längst gestorben, auferstanden und in den Himmel gefahren war (siehe Apg 9,1-5). Paulus erkannte, dass Jesus tatsächlich der Sohn Gottes und der verheißene Messias ist, und fing sogleich an, diese Botschaft zu verkündigen (V. 20-22).

Paulus schrieb an die Christen in Rom: "Ich schäme mich nicht für die rettende Botschaft. Sie ist eine Kraft Gottes, die alle befreit, die darauf vertrauen; zuerst die Juden, aber auch alle anderen Menschen." (Röm 1,16 Hfa). Den Menschen gegenüber, die Christus noch nicht kannten, fühlte er sich als "Schuldner" wegen dem, was er besaß und ihnen fehlte. Er fühlte sich verpflichtet, gelehrten und ungebildeten Menschen die frohe Botschaft der Erlösung zu bringen. "Durch sie zeigt Gott, wie er ist: Er sorgt dafür, dass unsere Schuld gesühnt wird und wir mit ihm Gemeinschaft haben können. Dies geschieht, wenn wir uns allein auf das verlassen, was Gott für uns getan hat", erklärte Paulus (V. 17 Hfa) und führte dann aus, dass Christi Opfer am Kreuz dabei die zentrale Rolle spielt.

Von Zeit zu Zeit ist es angebracht, darüber nachzudenken, was meine eigentliche Aufgabe und Berufung als Christ ist. Wem Christus irgendwie begegnet ist und wer ihn als seinen Erlöser erfahren hat, empfindet den Reichtum, der ihm damit geschenkt ist. Er sieht sich wie Paulus als Schuldner seiner Mitmenschen, die Jesus noch nicht kennen und deshalb verlorengehen können.

Möge Gott uns helfen, diese Schulden abzutragen. Dabei wird uns Peter Zwegat keine Hilfe sein, wohl aber der Heilige Geist, der uns mit Kraft und Freimut erfüllen (Apg 1,8; 4,31) und die nötige Weisheit schenken kann, wie wir heute unsere Mitmenschen erreichen können.

Werner E. Lange

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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