Andacht vom 22.11.2012:
Nun spricht der HERR ... "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!" Jesaja 43,1
Schon oft haben wir davon erfahren, dass ein Wort aus der Bibel, das jemand in der Kinder- oder Jugendzeit gehört und sich gemerkt hat, in einer Lebenskrise zur Rettung geführt hat.
So war es auch bei einem jungen Mann, der eines Nachts auf einer Eisenbahnüberführung stand. Dies sollte die Endstation seines Lebens sein: Er wollte sich vor den Zug werfen. Das ganze Leben erschien ihm sinnlos. Er hoffte, dass der Sprung vor den Zug all seinem Elend ein Ende setzen würde.
Plötzlich kamen ihm die Worte in den Sinn: "Ich habe dich bei deinem Namen gerufen." Woher kam dieser Eindruck? Es sprach doch niemand mit ihm. "Bei meinem Namen gerufen." Wer hatte das je zu ihm gesagt? Wer sollte sich jetzt noch um ihn kümmern oder sich für ihn interessieren?
Er fühlte, wie ihn der Mut verließ, sein Leben zu beenden. Das ärgerte ihn eigentlich. Doch seine Gedanken kamen in Gang. Sollte es doch wahr sein, was er als Kind gelernt hatte, dass jeder Mensch einmal vor Gott erscheinen muss, um ihm Rechenschaft zu geben über sein Leben?
Ja, das ist wahr; denn in der Bibel steht: "Kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen." (Hbr 4,13). Deshalb ist es kein Ausweg, wenn jemand sein Leben von sich wirft!
Der Gedanke an eine "barmherzige Nacht des Vergessens" ist eine Täuschung. Es gibt aber einen Ausweg, und dieser junge Mann fand ihn auch: "Gott, wenn du dich für mich interessierst, dann lass es mich wissen", bat er. Gott ließ ihn das klar genug wissen, sodass er die Einladung Jesu annahm: "Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben." (Mt 11,28 Hfa)
Es ist gut zu wissen, dass es bei Jesus Vergebung der Schuld und Frieden für das wunde Herz gibt. So sehr ein Mensch sein Leben verpfuscht haben mag: Durch Jesus Christus ist ein Neuanfang möglich!
Klaus Schulz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.