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Andacht vom 12.12.2012:

Als David vom Sieg über die Philister zurückkehrte, zogen die Frauen aus allen Städten Israels zu Gesang und Reigen dem König Saul entgegen mit Tamburinen, mit Jubel und mit Triangeln. Und die Frauen tanzten, sangen, und riefen: "Saul hat seine Tausende erschlagen und David seine Zehntausende." 1. Samuel 18,6.7 (Elberfelder Bibel)

In großen Lettern las ich auf der Titelseite einer Zeitung: "Küsst unsere Goldmädels!" Gemeint war eine Frauenmannschaft, die olympisches Gold gewonnen hatte. Große Teile unserer Nation waren tags zuvor völlig aus dem Häuschen, als die vier Frauen um zwei Hundertstelsekunden schneller liefen als ihre Konkurrentinnen. Aus dem Bundeskanzleramt erreichten sie Glückwünsche und wenige Tage später gab es in der Heimat einen triumphalen Empfang.

Heldenverehrung hat eine lange Tradition. Obwohl diese Art von Jubel nicht mein Ding ist, bin ich durchaus dafür, herausragende Leistungen zu würdigen. Allerdings beobachte ich, dass viele Helden von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen werden, weil sie still im Hintergrund wirken. Das wurde mir wieder deutlich bewusst, als ich mich auf eine Trauerrede vorbereitete.

Marko verstarb im Alter von 30 Jahren als Schwerstbehinderter in der elterlichen Wohnung. Er konnte weder sprechen noch gesprochene Worte verstehen. Allerdings war er in der Lage, über Mimik seine Gefühle auszudrücken und auch welche wahrzunehmen. Sehr mühsam hatte er gelernt, sich auf den eigenen Beinen fortzubewegen, doch eine halbseitige Lähmung nahm ihm eines Tages auch diese Selbständigkeit. 30 Jahre lang hatte vor allen Dingen seine Mutter für ihn gesorgt. Das sind zehnmal drei Jahre - welch eine lange Zeit! Mit Marko musste das Leben der Familie völlig neu organisiert werden. Bei jedem Vorhaben stand die Frage im Raum: "Und was machen wir mit Marko?" Sehr oft blieb der Mutter nichts anderes übrig, als um seinetwillen auf etwas zu verzichten. Er brauchte nicht nur am Tage Zuwendung; auch in vielen Nächten musste sie bei ihm sein, vor allen Dingen dann, wenn ihm ein Virus zu schaffen machte. Oft stand dann die Frage im Raum: "Wird er es überleben?"

Ein Satz seiner Mutter hat mich tief bewegt: "Marko war für uns ein Segen. Wir sind dankbar, das wir ihn hatten." An jenem Tag war ich einer stillen Heldin begegnet. Für sie gilt das Wort Jesu: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr für mich getan!" (Mt 25,40 Hfa)

Wilfried Krause

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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