Andacht vom 06.01.2013:
Als [die Weisen aus dem Morgenland] den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Matthäus 2,10.11
Die ersten Besucher des neugeborenen Jesus waren eine zusammengewürfelte Schar. Zuerst kamen Hirten, und nun, einige Zeit später, reisten Sterndeuter aus Asien an, um den gesuchten König zu besuchen und ihm wertvolle Geschenke zu bringen. Was hat sie dazu gebracht, die weite Reise auf sich zu nehmen, um in einem fremden Land ein unbekanntes Kind zu besuchen, von dem sie annahmen, dass es später einmal eine wichtige Rolle spielen würde?
Ob es uns gefällt oder nicht - es war die Folge einer astronomischen Beobachtung. Es mag uns in Erstaunen versetzen, denn es ist nicht der übliche Weg, den Gott benutzt, um Menschen zu Jesus zu führen. Aber wir dürfen zur Kenntnis nehmen, dass Gott auch ungewöhnliche Wege geht, um Menschen eine Begegnung mit ihm zu ermöglichen. Er spricht sie in ihrer Lebenswelt auf eine Weise an, die sie verstehen können. An diesem Prinzip können wir uns ein Beispiel nehmen, wenn wir die Gute Nachricht von der Erlösung durch Christus den Menschen erzählen wollen.
Aber auch die Weisen haben ihren Teil dazu beigetragen. Sie waren offen und bereit, die Strapazen einer langen Reise auf sich zu nehmen und das Risiko eines Fehlschlags einzugehen. Sie setzten viel dafür ein, ihr Ziel zu erreichen und gaben viel dafür her. Auch diese Haltung ist beispielhaft für alle, die auf der Suche nach Gott sind. Ihnen gilt die Verheißung: "Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR." (Jer 29,13b.14a)
Schließlich wurden die Sterndeuter belohnt. Sie fanden den neugeborenen Jesus in Betlehem, überbrachten ihre kostbaren Gaben - und gingen selbst auf eine andere Weise reich beschenkt wieder weg. Und Josef, Maria und Jesus hatten durch die Geschenke der Weisen eine gute finanzielle Starthilfe für ihr mehrjähriges Exil in Ägypten (Mt 2,13-15).
Gottes Wege sind unerforschlich (Röm 11,33). Lassen wir uns auch heute von ihm überraschen.
Thomas Lobitz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.