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Andacht vom 26.01.2013:

[Christus] verzichtete auf alles; er nahm die niedrige Stellung eines Dieners an und wurde als Mensch geboren. Philipper 2,7 (Neues Leben)

Als ich Student am Predigerseminar Friedensau wurde, brauchte noch jeder vom Schulleiter einen Urlaubsschein, um den Ort länger als einen Tag zu verlassen. Ich war erst wenige Wochen dort, als ein enger Freund von mir heiratete. Zuversichtlich trug ich dem damaligen Schulleiter Dr. Siegfried Lüpke mein Anliegen vor und meinte, bei der Wichtigkeit des Anlasses handle es sich nur um eine Formalität.

Etwas verwundert war ich schon, als er sich zwei Tage Bedenkzeit ausbat, aber es beunruhigte mich nicht wirklich. Das änderte sich schlagartig, als er mir mitteilte, er könne dem Antrag nicht stattgeben: "Du willst einmal Prediger werden. In diesem Beruf müssen wir auf manches verzichten. Auch das müssen wir lernen." Und er schloss seine kurzen Ausführungen etwa so: "Du wirst es im Augenblick nicht verstehen, vielleicht aber später." Dr. Lüpke sollte Recht behalten. 45 Jahre danach bin ich ihm für diese Lehre noch immer von Herzen dankbar.

Aber was war der damals von mir geforderte Verzicht gemessen an dem, was Jesus für uns freiwillig aufgegeben hat! Nur sehr lückenhaft wissen wir über den Himmel, der Heimat Jesu, Bescheid. Er lebte mitten in einer heilen Welt. Dort fielen weder lieblose Worte, noch fügte einer dem anderen Unrecht zu. Liebe bestimmte den Umgang in allen Bereichen. Dazu erwiesen unzählige Engel dem Sohn Gottes Ehre, in dem sie ihn anbeteten und singend lobten.

Aus dieser Stellung heraus entschied er sich, sein Gottsein aufzugeben, Mensch zu werden, um so zu uns auf die Erde zu kommen. Dabei war der geplante und später vollzogene Standortwechsel für ihn keine Fahrt ins Blaue. Er wusste, welche Demütigungen ihn erwarteten und welches Leid ihm zugefügt werden sollte. Dennoch ließ sich Christus nicht abschrecken und ging den unbegreiflichen Weg des Verzichts.

Diese Gesinnung forderte Paulus auch von den obigen Briefempfängern ein und nicht nur von ihnen. Alle, die vorgeben, Nachfolger Jesu zu sein, sind hier eingeschlossen. Schauen wir uns in der Christenheit um, zeigt sich manche Fehlentwicklung. "Glanz und Gloria" drängten das Kreuz in den Hintergrund. Allerdings sind wir häufig schnell dabei, eigene Defizite auszublenden. An dieser Gesinnung muss jeder ein Leben lang arbeiten. Auch heute.

Wilfried Krause

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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