Andacht vom 03.12.2004:
Der Same
Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Galater 6,7
Ein junger Mann betrat im Traum einen Laden. Hinter dem Ladentisch stand ein Engel. "Was haben Sie anzubieten?" fragte der Mann. Der Engel antwortete freundlich: "Alles, was Sie wollen." Begeistert begann der Kaufwillige aufzuzählen. "Dann hätte ich gern das Ende aller Kriege in der Welt, Arbeit für Arbeitslose, Beseitigung der Ausländerfeindlichkeit, mehr Liebe unter den Christen." Da fiel ihm der Engel ins Wort: "Entschuldigen Sie, junger Mann, Sie haben etwas falsch verstanden: Wir verkaufen keine Früchte, sondern nur den Samen."
Mit unserem Reden und Tun werfen wir lauter Samenkörner aus. Was wächst dort, wo ich gewesen bin und Einfluss ausgeübt habe? Welche Spuren hinterlässt mein Leben? Fällt es meinen Arbeitskollegen leichter, an Gott zu glauben, nachdem sie mich kennen gelernt haben?
Welche Vorstellung von Gott bekommen meine Kinder, für die ich gegenwärtig noch das Bindeglied zum himmlischen Vater bin? Bin ich im Freundeskreis als jemand bekannt, der Versöhnung bahnt, weil er selber mit Gott und Menschen versöhnt lebt?
Wer über diese Verantwortung nachdenkt, stößt bestimmt auf die Frage: Wer soll zu dem allem tüchtig sein? Paulus beantwortet diese Frage, nachdem er die Christen mit einem "offenen Brief verglichen hat: "Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott." (2. Kor. 3,5)
Nicht nur die Frucht ist Geschenk des Heiligen Geistes, sondern auch der Same. Lassen wir uns großzügig beschenken, damit wir großzügig säen können!
Eli Diez
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.