Andacht vom 04.12.2004:
Chaos - Harmonie
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. 1. Mose 1,1.2
Ein gottloser Finne hinterließ bei seinem Tod seine Farm, die er testamentarisch dem Teufel vermacht hatte. Nach längerer Debatte entschied das Gericht, dass man dem Wunsch des Mannes am besten so nachkommen könne: "Auf dem Grundstück soll nichts getan werden. Auf diese Weise wird Satan am ehesten Eigentümer." Bald zerfielen Haus und Scheune, das Ackerland wurde weggeschwemmt, ein kläglicher Rest Boden war inzwischen mit Unkraut und Dornengestrüpp bewachsen.
Die Erfahrung lehrt uns, dass es ohne den Einsatz von Kraft und Geist keine Aufwärtsentwicklung gibt. Wir Menschen sind ein Teil der Schöpfung. Wir wollen, dass es vorwärts und aufwärts geht. Und das scheint auch zu gelingen. Die Fortschritte in der Technik faszinieren uns; die Computer rechnen immer schneller, Chirurgen leisten Erstaunliches. Doch was ist mit uns selbst? Angst geht um, Friedlosigkeit breitet sich aus, Menschen zerstören, was andere mit Fleiß aufgebaut haben. Einst war die Erde "wüst und leer". Soll es wieder soweit kommen? Wälder werden abgeholzt, Lebensraum zerstört, Wüsten dehnen sich aus.
Am Anfang hatte Gottes Geist Ordnung und Harmonie in das Chaos gebracht. Die Erde wurde mit wunderbarem Leben erfüllt - ein Künstler war am Werk. Je intensiver wir uns heute dieses Kunstwerk anschauen, desto mehr geraten wir ins Staunen. Wenn uns aber diese Bewunderung nicht zur Dankbarkeit führt und wir alles nur als selbstverständlich hinnehmen, wird die Entwicklung nach unten gehen. Dann bereiten wir allmählich dem Leben auf diesem Planeten ein Ende. Je mehr wir uns von unserem Schöpfer abwenden, desto halt- und orientierungsloser werden wir.
Das Wort für "Geist" hat im Hebräischen wie im Griechischen auch die Bedeutung "Leben". Wo Gottes Geist waltet, ist also auch Leben - Leben in Fülle. Öffnest du dich dem Geist Gottes, dann bekommt dein Leben Qualität. Dann wirst du das Leben nicht satt haben. Dankbar wirst du jeden neuen Tag emp fangen und erleben.
Egon Schramm
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.