Andacht vom 01.04.2013:
Deine Gnade gilt für alle Zeiten und deine Treue, solange der Himmel besteht. Was du auch tust: Auf dich ist Verlass! Psalm 89,3.9b (Hoffnung für alle)
Noch im Jahr 2010 sprachen sich 54 Prozent der Schweizer für neue Atomkraftwerke aus. Nach Fukushima lehnten 75 Prozent den Ausbau neuer Atomkraftwerke ab. Die Stimmung eines Volkes kann schnell umschlagen. Auch Politiker können schnell ihre Meinung ändern. Jahrelang wurden einige Machthaber in der arabischen Welt als Freunde und Verbündete des Westens bezeichnet. Nach dem "Arabischen Frühling" 2010/2011 wurden sie als Diktatoren betitelt und bekämpft.
Sie waren von diesem Wundertäter Jesus begeistert, der mit nur fünf Gerstenbroten und zwei Fischen Tausende speisen konnte. Der Ruf verbreitete sich schnell: "Er soll unser König werden! Auf den Thron mit ihm!" Ein Tag später murrten sie nach einer Predigt: "Was er da redet, geht zu weit! So etwas kann man nicht mit anhören!" Selbst viele seiner Jünger verließen ihn daraufhin (siehe Joh 6,11-15.60.66). So schnell können Mitläufer ihre Meinung ändern. Sie empfingen ihn so, als wäre er ein König auf Staatsbesuch. Begeistert riefen sie: "Hosianna! Gepriesen sei er, der da kommt im Namen des Herrn!" Nicht einmal eine Woche später schrien sie genauso lautstark: "Kreuzige ihn!" (Mk 11,9; 15,12-14) So schnell können Menschenmassen ihre Meinung ändern.
Lautstark sagte Petrus: "Selbst wenn alle andern an dir irrewerden - ich niemals!", und später fügte er hinzu: "Und wenn ich mit dir sterben müsste, ich werde dich ganz bestimmt nicht verleugnen!" Nicht einmal 24 Stunden später behauptete er dreimal vehement, Jesus nicht zu kennen (siehe Mt 26). So schnell kann ein Nachfolger Jesu untreu werden.
Er aber, Jesus, änderte seine Meinung nicht. Er kündigte Petrus seine Liebe nicht, und auch die anderen Jünger, "liebte er bis ans Ende" (Joh 13,1). Auch in Gethsemane änderte er seine Meinung nicht, sondern blieb dem Plan der Erlösung treu. Jesus liebt uns, die Untreuen, weil er nicht anders kann, als treu zu bleiben. "Bist du Gottes Sohn, dann beweise es uns, indem du vom Kreuz herabsteigst!", forderten sie ihn heraus (Mt 27,39-42). Er aber änderte seine Meinung immer noch nicht. Nicht die Nägel hielten ihn am Kreuz fest, sondern seine Liebe und seine Treue.
Überwältigend! Mir fehlen die Worte, um Gott für so viel Liebe und Treue zu danken.
Elí Diez-Prida
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.