Andacht vom 14.04.2013:
Frieden sei mit euch! Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich nun euch. Johannes 20,21 (Gute Nachricht Bibel)
Was tust du, wenn Kopf und Herz nicht zur Ruhe kommen wollen? Ich wohne zu meinem Glück nahe an den Bayerischen Alpen und manchmal, wenn ich mich gestresst fühle, suche ich meine Ruhe und Stille auf einem Berg. Dort fühle ich mich Gott und dem Himmel ein Stück näher. Die herrliche Natur sehen, die schneebedeckten Gipfel der Berge und im Tal die blühenden Landschaften. Häuser und Autos sehen so klein aus - wie in einer Spielzeuglandschaft! Zur Stille kommen bedeutet für mich, Abstand zum Alltag zu gewinnen und alles aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Kürzlich beobachtete ich von meinem Lieblingsberg aus, wie sich ein Vogel gegen den Wind stellte und dann aufstieg, bis er in den blauen Himmel hineintauchte. Er erinnerte mich an das Lied von Reinhard Mey: "Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein - über den Wolken, da werden die Sorgen ganz klein."
Der Evangelist Johannes berichtete von Maria Magdalena, wie sie nach der Kreuzigung und dem Tod Jesu trauerte. Sie wollte seinen Leichnam salben, aber fand sein Grab leer vor. Plötzlich hörte sie eine Männerstimme "Maria!" rufen. Sie erkannte sofort: Es war Jesu Stimme! Sie drehte sich ihm zu und antwortete: "Rabbuni! Mein Lehrer!" Jesus sandte sie dann als Zeugin seiner Auferstehung zu den Jüngern (Joh 20,15.16).
Welch eine Befreiung! Welch eine Freude! Mit der Leichtigkeit eines Vogels rannte sie zu den Jüngern, um ihnen zu sagen: "Ich habe den Herrn gesehen!" und um ihnen auszurichten, "was er ihr aufgetragen hatte" (V. 18 GNB). Damals wurde eine Frau als Zeugin allgemein nicht anerkannt - von Jesus aber sehr wohl!
Welch eine Achtung und einen Respekt hat Jesus vor der Würde des Menschen. Er möchte in eine Beziehung mit uns treten. Er sagt uns: "Ich liebe dich, du bist so unendlich wertvoll für mich, mein Leben habe ich für dich gegeben!" Er befreit uns von unserer Schuld, er heilt die Verletzungen unserer Seele, er wertet uns auf und schenkt uns neue Lebensperspektiven. Und dann sendet er uns als Zeugen seiner Liebe zu den Menschen zurück, die sich auch nach Orientierung und Befreiung sehnen.
Ich genieße diese Freiheit und Freude, die Jesus schenkt. Hast du sie bereits in Anspruch genommen?
Ingrid Naumann
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.