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Andacht vom 19.04.2013:

Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: "Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie." Johannes 8,7 (Einheitsübersetzung)

Jemand trinkt ein Glas zu viel, setzt sich danach ans Steuer und wird von der Polizei erwischt. Nichts Besonderes - außer es handelt sich dabei um die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Zur Peinlichkeit, erwischt zu werden, kam die Scham des angekratzten Vorbilds. Die Meinungen waren geteilt: Die einen forderten ihren Rücktritt, die anderen wollten sie weiter im Amt sehen.

Der heutige Andachtstext beschreibt eine ähnlich peinliche Situation. Eine Frau wurde auf frischer Tat ertappt, des Ehebruchs überführt, vor den Augen der Öffentlichkeit bloßgestellt und als Sünderin verurteilt. Jesus, der Prediger der Barmherzigkeit und Liebe, sollte das unvermeidliche Urteil sprechen - tat er es nicht, war er moralisch diskreditiert. Tat er es doch, drohte ihm Ärger von der Römischen Besatzungsmacht.

Jesus durchschaute die heuchlerische Absicht der Ankläger. Wer selbst Dreck am Stecken hat, wirft oft umso heftiger mit Steinen auf Andere. Damit lenken wir von uns ab und wahren den Schein der Unschuld. Doch das Gesetz erklärt uns alle zu Sündern, die den Tod verdienen (Gal 3,10). Somit kann niemand Andere verurteilen, ohne gleichzeitig sich selbst zu verdammen. Als den Umstehenden das bewusstwurde, machten sie sich aus dem Staub.

"Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie." Nun war es an Jesus, das Urteil zu vollstrecken. Doch ihm lag mehr daran Andere aufzurichten, als zu richten, Unrecht zu vergeben, als zu vergelten. Mit dem "Geh und sündige nicht mehr" (V. 11 NLB) bestätigte Jesus das Gebot Gottes, ohne jedoch dabei zu moralisieren. Stattdessen entließ er die namenlose Frau in die Freiheit und ermöglichte ihr so einen Neuanfang. Vergebung schafft neues Leben.

Dies dürfen auch Menschen in Anspruch nehmen, die im Rampenlicht stehen und somit eine besondere Vorbildfunktion innehaben. Sie stehen unter hohem Druck und sind deshalb besonders gefährdet. Nicht nur ihre eigene Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel, sondern auch die der Institutionen und Ideale, die sie vertreten. Genau genommen sind wir alle und überall Vorbild für Andere - auch dann, wenn wir die Konsequenzen aus unserem Fehlverhalten ziehen.

Rolf J. Pöhler

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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