Andacht vom 11.12.2004:
Eile mit Weile
Jedermann sei Untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit, außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. Römer 13,1
Diese Aufforderung des Apostels Paulus stammt aus der Zeit, als in Rom der grausame Kaiser Nero die Obrigkeit darstellte. Wir heute nehmen diese Ermahnung des Apostels vielfach weniger ernst, als dies die ersten Christen taten. Vor allem im Straßenverkehr sind wir geneigt, dann und wann ein bisschen "außerhalb der Legalität" zu verfahren.
Ein brasilianischer Pastor kam erstmals in die USA. Er lieh sich ein Auto, um der Einladung zu einer Predigt in einer abgelegenen Kleinstadt zu folgen. Die Zeit drängte, und er fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit. Eine Polizeistreife stellt ihn: "Sie sind Pastor? Sind Christen denn nicht Leute, die das Gesetz hoch achten?"
Der Geistliche nickte schuldbewusst. Nun musste er zum Schnellrichter. Dort erschien er im schwarzen Anzug und mit einer Bibel unter dem Arm. Der Richter stellte verwundert die gleiche Frage wie der Polizist. Abschließend wollte er wissen: "Was haben Sie dazu zu sagen?"
Der Pastor antwortete zerknirscht: "Euer Ehren, es gibt auf dieser Erde kein Loch, das für mich tief genug wäre, damit ich vor Scham hineinspringe." Dem Richter gefiel die Antwort; er lächelte. "Dann lassen wir es heute mit einer Verwarnung bewenden. Gehen Sie in Frieden. Aber halten Sie in Zukunft die Straßenverkehrsordnung sorgfältig ein."
Er hätte noch hinzufügen können: Sie ist eine weise Einrichtung der Obrigkeit, die Gott eingesetzt hat.
Heinz Schumacher
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
