Andacht vom 29.04.2013:
Denn mein Plan mit euch steht fest: Ich will euer Glück und nicht euer Unglück. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie erhofft. Das sage ich, der Herr. Jeremia 29,11 (Gute Nachricht Bibel)
Wenn ich beim Spazierengehen Hundebesitzern begegne, die mit ihrem Hund Gassi gehen, frage ich mich manchmal: Wer führt wen? Oftmals ist es eindeutig "das Herrchen", ab und zu aber auch klar das liebe Haustier, das seinen Herrn eifrig und erfolgreich hinter sich herzieht.
Die Parallele zum christlichen Leben will mir dabei nicht aus dem Kopf. Ich frage mich: Wie ist das mit mir und Gott? Bin ich jemand, der sich geduldig und vertrauensvoll führen lässt? Oder bin ich jemand, der eigensinnig an der Leine zerrt und stets die Richtung vorgeben will?
Gott will uns führen, das ist eine Tatsache. Zahlreiche Texte in der Bibel sprechen davon. Und Gott will uns nicht nur irgendwie und irgendwohin führen, sondern sicher und an ein gutes Ziel. Der Text in Jeremia 29 spricht von einer Zukunft, wie wir sie uns erhoffen. Trotzdem merke ich: Es fällt mir schwer, die Führung aus der Hand zu geben und nicht an der Leine zu zerren. Viel lieber gebe ich die Richtung vor oder stürme dorthin, wo es so verlockend aussieht. Manchmal ergreife ich so wie Jona die Flucht oder ziehe mein eigenes Ding durch.
Gottes Führung ist oftmals anders, als wir es uns vorstellen. Häufig geht sie auch über unser Verstehen hinaus. Dennoch haben wir Gottes Zusage: "Ich will euer Glück und nicht euer Unglück. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie erhofft."
Glauben wir das? Glauben wir, dass Gott es wirklich gut mit uns meint? Glauben wir, dass er genau das für uns vorhat, was wir uns wünschen -nämlich Glück, Sinn, Zukunft und Hoffnung? Und sind wir bereit, Gott den Weg dorthin zu überlassen und vertrauensvoll an seiner Hand zu gehen?
Vielleicht befand sich David in einer ähnlichen Spannung. Psalm 86 jedenfalls zeigt, dass in seinem Leben auch nicht alles glatt lief. Dennoch wusste er: Gott ist gut (V. 5). Und deshalb betete er: "Herr, zeige mir den richtigen Weg, damit ich in Treue zu dir mein Leben führe! Lass es meine einzige Sorge sein, dich zu ehren und dir zu gehorchen!" (V. 11 GNB)
Wer führt wen? Ich glaube, dass wir Gott getrost die Führung überlassen können. Er kennt den Weg, er kennt das Ziel und er kennt uns. Wer könnte uns besser ans Ziel führen als er?
Stephanie Kelm
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.