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Andacht vom 08.05.2013:

Wie lange liegst du, Fauler! Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? Ja, schlafe noch ein wenig, schlummere ein wenig, schlage die Hände ineinander ein wenig, dass du schläfst, so wird dich die Armut übereilen wie ein Räuber und der Mangel wie ein gewappneter Mann. Sprüche 6,9-11

In Norwegen ist der Polizei vor einiger Zeit ein "träger Fisch" ins Netz gegangen. Der Einbrecher hatte einen erfolgreichen Raubzug gemacht. Als er von Müdigkeit überwältigt wurde, fuhr er auf einen Parkplatz und schlief hinter dem Steuer seines Fahrzeugs ein. Ein Passant fand den zusammengekauerten Mann. Besorgt alarmierte er die Polizei. Die Polizisten öffneten das Auto und entdeckten dort das Diebesgut. Der 42-jährige Einbrecher war schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr. "Dumm gelaufen", grinsten die Beamten.

Der Autor der Sprüche mahnt zur Wachsamkeit, um nicht zu verarmen. Unser modernes Leben wirkt auf den ersten Blick eher hektisch als faul und träge. Wer von uns bekommt schon genügend Schlaf?

Und doch werden wir in vieler Hinsicht zur Bequemlichkeit verführt. Ich erinnere mich noch an die mühsamen Waschtage in meiner Kindheit. Damals hat sich meine Mutter einen ganzen Tag lang damit geplagt, unsere Wäsche sauber zu kriegen. Heute brauche ich dazu fünf Minuten und einen Knopfdruck. Oder das Brotbacken: Stundenlang haben wir an der Kurbel gedreht, um die Weizenkörner zu Mehl zu mahlen, dann musste der Teig mit aller Kraft geknetet werden. Mein Backautomat erledigt diese Arbeit für mich, und das Mehl kann ich fertig kaufen.

All diese Maschinen lassen uns leicht vergessen, dass viele Arbeiten auch heute noch schweißtreibend sind und dass uns das Essen nicht wie im Schlaraffenland in den Mund flattert. Auch wenn uns die Werbung einreden will, dass wir alles, was wir haben wollen, schnell kaufen können und uns dann auf die faule Haut legen dürfen, sagt uns die Realität des Lebens etwas anderes.

Jeder nicht beanspruchte Muskel wird schwach und schlapp. Das gilt auch für die Gaben und Fähigkeiten, die uns Gott geschenkt hat. Setzen wir sie ein? Sind wir wach für die Chancen, die uns der heutige Tag bietet? Oder sind wir träge geworden?

Wir können diese Art der Schläfrigkeit abschütteln, wenn wir uns bewusstmachen, wie reich wir werden, wenn wir das, was wir können und haben, kreativ einsetzen.

Sylvia Renz

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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