Andacht vom 11.05.2013:
[Nebukadnezar] antwortete und sprach: "Ich sehe aber vier Männer frei im Feuer umhergehen und sie sind unversehrt; und der vierte sieht aus, als wäre er ein Sohn der Götter." Daniel 3,25
In einem Land, in dem mehr als die Hälfte der Ehen geschieden werden, steht es mit der Treue offenbar nicht gut. Treulosigkeit ist zu einem wichtigen Thema der Unterhaltungsindustrie geworden. Manche Manager werden für ihre Untreue mit Milliarden an Staatshilfen belohnt. Die Folgen sind der moralische und wirtschaftliche Niedergang der Gesellschaft.
Schon der babylonische König Nebukadnezar wusste, dass Treue unerlässlich für den Bestand eines Staates ist. Deshalb ließ er im Tal Dura eine dreißig Meter hohe Statue aus Gold errichten. Zur Weihe ließ er alle Beamten und Staatsdiener kommen. Während einer eindrucksvollen Zeremonie sollten sich alle als Zeichen der Treue vor der Statue verbeugen.
Alle waren sie gekommen, aus vielen Völkern und Sprachen, und damit auch aus unterschiedlichen Religionen. Unter ihnen waren drei junge Juden: Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Im entscheidenden Augenblick, als alle beim Schall der Posaunen und sonstiger Instrumente auf ihre Knie fielen, blieben die drei trotz der Todesdrohung aufrecht stehen.
Wie schafften sie es bloß, unter diesem gewaltigen Druck standhaft zu bleiben? Schon früh hatten sie sich vorgenommen, in kleinen Dingen Gott treu zu bleiben. Begonnen hatten sie auf dem scheinbar nebensächlichen Gebiet der Ernährung (Dan 1,5-8). Schritt für Schritt machten sie Erfahrungen mit Gott, die ihren Glauben und ihre Treue stärkten.
Als Nebukadnezar ihre Bestrafung im feurigen Ofen verlangte, musste er nicht nur feststellen, dass sie bewahrt worden waren, sondern dass ein vierter Mann mit göttlicher Gestalt bei den Dreien war!
Dort, wo Menschen treu zu Gott stehen, zeigt er sich. Selbst gewaltige Herrscher wie Nebukadnezar müssen die Macht Gottes anerkennen.
Gott sucht auch heute Männer und Frauen, die unerschütterlich treu zu ihm stehen, selbst wenn es sie das Leben zu kosten droht. Wir alle sind eingeladen, zu der großen Schar der Treuen zu gehören, die Gott am Ende der Zeit verherrlichen und zu denen er sich machtvoll bekennen wird. Beginnen wir heute, in kleinen Dingen treu zu sein!
Albrecht Förster
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.