Andacht vom 05.06.2013:
[Elia] aber ging hin in die Wüste eine Tagereise weit und kam und setzte sich unter einen Wacholder und wünschte sich zu sterben und sprach: "Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter." 1. Könige 19,4
Ausgerechnet im Nachrichtenmagazin Der Spiegel heißt es in einem Leitartikel zum Thema Burnout: "Schon im Alten Testament finden sich präzise Beschreibungen des Erschöpfungssyndroms. Geschafft vom Wunderwirken im Namen des Herrn, flüchtet der Prophet Elia in die Wildnis und verfällt in Verzweiflung ... Später wurde das Leiden ,Elias-Müdigkeit´ genannt." (Nr. 4/2011, S. 116) Der Begriff "Burnout" wurde erst etliche Jahrhunderte später geprägt, meint aber dasselbe: die völlige seelische Erschöpfung.
Zu viel Arbeit allein führt noch nicht zur Erschöpfungsdepression. Überforderung durch extremen beruflichen oder familiären Druck, bereits vorhandene psychische Verletzungen, reduzierte Tragkraft durch erhöhte Belastungen - alle diese Faktoren können den Ausbruch eines Burnout hervorrufen. Die Betroffenen werden von körperlichen Beschwerden diverser Art geplagt, denen meistens kein medizinischer Befund zuzuordnen ist. So kommt es zum Beispiel häufig zu Symptomen, wie sie Herzinfarkt-Patienten erleben, obwohl das Herz kerngesund ist.
Welche Therapie hatte sich Gott für Elia ausgedacht? Zunächst jede Menge Ruhe (Schlaf, V. 5), dann schickte er zweimal einen Engel, der ihn mit "Kraftnahrung" versorgte (V. 5-8), anschließend folgte die liebevolle Zuwendung mit der Frage: "Was machst du hier, Elia?" (V. 9), und am Ende erschien ihm der Herr persönlich mit einem neuen Auftrag (V. 11-18). Das war die "Behandlung" des Herrn im Schnellverfahren.
Wer sich zunehmend erschöpft und ausgebrannt fühlt, sollte ehrlich zu sich selbst sein, seine Familie und seinen Arzt konsultieren, eine Weile aussteigen, sich einen guten Therapeuten oder eine hervorragende psychosomatische Klinik suchen und sein Leben in einigen Bereichen grundlegend ändern.
Und die Vorbeugung? Einen Gang herunterschalten und die eigenen Kraftquellen erkennen und nutzen! Dazu gehören der Draht zum lieben Gott, gute soziale Beziehungen und eine gesunde Lebensweise. Damit können wir gleich heute anfangen.
Heidemarie Klingeberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.