Andacht vom 19.06.2013:
Dann nahm er die Kinder in die Arme, legte ihnen die Hände auf den Kopf und segnete sie. Markus 10,16 (Neues Leben)
Eine der wichtigsten Investitionen für die Zukunft sei es, Mittel für die Bildung aufzuwenden - trotz der Sparzwänge in den Haushaltsplänen. So sagen es heutzutage viele Politiker.
Bildung und Ausbildung sind wichtig, denn sie fördern junge Menschen, ihre Gaben und Fähigkeiten zu entwickeln und damit ein sinnvolles Leben führen zu können. Bildung steigert langfristig auch die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes und sichert damit unseren Wohlstand.
"Wozu lernen wir? " fragte Chefredakteur Michael Naumann im Cicero (Ausg. 8/2010) und beantwortete diese Frage sogleich mit einem kritischen Unterton: "Damit unsere Kinder tüchtige Mitglieder des globalisierten Industrie- und Dienstleistungssektors werden." Und er stellte die entscheidende Frage, wenn es um das Ziel von Bildung geht: "Wollen Sie gute Produzenten und Konsumenten erziehen oder liegt Ihnen das Glück junger Menschen am Herzen?" Kinder als künftige Produktionsfaktoren?
Indem Jesus Kinder auf den Arm nahm, sie berührte und segnete, machte er deutlich, dass sie in Gottes Augen wertvoll und wichtig sind. Kinder haben einen Wert an sich; sie sind nicht durch ihre spätere produktive Funktion in der Gesellschaft definiert. Durch seine körperliche Nähe und seine emotionale Wärme zeigte Jesus, wie sehr er an ihrem umfassenden Glück und Heil interessiert ist. Und schließlich sollen Kinder sogar uns Erwachsenen als Vorbild dienen, "denn das Reich Gottes gehört Menschen wie ihnen" (V. 14).
Bildung im christlichen Sinne hat deshalb einen ganzheitlichen Ansatz: "Sie zielt ... auf die gesamte Persönlichkeit des Menschen - und zwar im Blick auf sein irdisches Leben hier und das künftige in Gottes Reich. Sie gibt sich auch nicht mit pädagogischen Teilaspekten zufrieden, sondern will eine harmonische Entwicklung der körperlichen, geistigen und geistlichen Fähigkeiten insgesamt bewirken." (Ellen G. White, Erziehung, S. 11)
Deshalb ist es wichtig, dass wir Kinder - ob eigene oder die anderer Familien - nicht in erster Linie unter Leistungsaspekten betrachten, sondern als wertvolle Menschen sehen, die von Jesus Christus geliebt sind.
Roland Nickel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.