Andacht vom 09.07.2013:
Schließlich sagte Naaman: "Wenn du schon mein Geschenk nicht annimmst, dann lass mich wenigstens so viel Erde von hier mitnehmen, wie zwei Maultiere tragen können. Denn ich will in Zukunft keinem anderen Gott mehr Brand oder Mahlopfer darbringen, nur noch dem Herrn." 2. Könige 5,17 (Gute Nachricht Bibel)
Geschenke erfreuen das Herz so lautet ein Slogan. Das spürt jeder bei einem Geschenk, das Ausdruck herzlicher Verbundenheit oder Dankbarkeit ist.
Der Andachtstext berichtet davon, dass jemand aus Dankbarkeit ein großes Geschenk machen wollte, als es aber abgelehnt wurde, eine seltsame Bitte äußerte.
Naaman war ein angesehener Heerführer des syrischen Königs Benhadad. Er litt unter einer schmerzlichen Hautkrankheit, die man damals als Aussatz bezeichnete. Keiner der syrischen Ärzte konnte ihm helfen. Eine seiner Hausangestellten, ein jüdisches Mädchen, empfahl ihm, Hilfe beim Propheten Elisa in Samaria zu suchen. So machte sich Naaman mit seiner Begleitung auf den Weg.
Der Prophet Elisa empfing ihn jedoch nicht persönlich, sondern sagte ihm nur, dass er sich siebenmal im Jordan untertauchen sollte. Naaman war zunächst beleidigt, aber als er auf den Einwand seiner Diener der Anweisung des Propheten folgte, wurde er völlig geheilt. Naaman war überwältigt von der Größe und Macht des Gottes Israels und wollte aus Dankbarkeit den Propheten großzügig beschenken. Elisa aber lehnte das Geschenk ab. Da erbat sich Naaman zwei Maultierlasten Erde, um Gott auch in seinem Land auf israelitischem Boden anbeten zu können.
Die israelitische Erde sollte für Naaman ein sichtbares Zeichen für Gottes Güte und Gegenwart in heidnischer Umgebung sein auch wenn er sich in seiner Funktion am heidnischen Götzendienst beteiligen musste. Diese Vorstellung entsprach zwar nicht ganz der Erkenntnis, die der Prophet über Gott und seinen Anspruch hatte, aber er tadelte Naaman nicht, sondern sagte ihm: "Geh in Frieden!" (V. 19)
Äußere Zeichen und Handlungen können den Glauben stärken, aber diese Geschichte lehrt uns noch etwas Wichtiges: wie groß Gottes Güte und Großzügigkeit sind. Er beurteilt uns Menschen nach unserer Erkenntnis, unseren Möglichkeiten und Beweggründen. Darüber können wir noch sehr viel von ihm lernen!
Manfred Böttcher
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.