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Andacht vom 11.07.2013:

Als Jesus an jenem Tag den Tempel verließ, sagte einer seiner Jünger zu ihm: "Lehrer, sieh nur diese herrlichen Bauten! Welch gewaltige Steine sind in diesen Mauern!" Jesus antwortete: "Diese prachtvollen Bauten werden vollständig zerstört werden." Markus 13,1.2 (Neues Leben)

Im letzten Urlaub besuchten meine Frau und ich zum ersten Mal das Schiffshebewerk in Niederfinow. Der Anblick hat uns überwältigt. Das Bauwerk ist eine Meisterleistung der Ingenieurkunst. Mit seiner Hilfe werden Schiffe und Lastkähne in einer Art Fahrstuhl 36 Meter nach oben bzw. unten befördert, um danach die Fahrt auf dem Oder-Havel-Kanal fortzusetzen. Obwohl meine Frau kein Technikfan ist, kostete es mich Mühe, sie nach vier Stunden endlich zu überzeugen weiterzufahren. Sie konnte sich einfach nicht satt sehen.

Den Jüngern ging es damals ähnlich mit ihrer geliebten Tempelanlage in Jerusalem. Bei jedem Aufenthalt in der Hauptstadt genossen sie den Blick auf den Prachtbau. Offensichtlich wollten sie mit ihrem Hinweis auch Jesu Augen dafür öffnen. Er reagierte umgehend, allerdings ganz anders, als sie erwartet hatten. In seiner Antwort schilderte er ein Horrorszenario, wie es für einen frommen Juden nicht schlimmer vorstellbar war.

Ich frage mich: "Ging das nicht etwas einfühlsamer? Musste Jesus seinen Jüngern einen solchen Schlag versetzen?" Das wäre etwa damit vergleichbar, als würde mein Freund nach der begeisterten Vorstellung meines nagelneuen Autos sagen: "Es kommt der Tag, an dem dein Wagen innerhalb von Sekunden zu Schrott wird."

Was bezweckte Jesus mit seiner schockierenden Antwort? Er war kein Feind des Fortschritts, aber er wollte seine Nachfolger davor bewahren, auf falsche Sicherheiten - in diesem Fall auf eine heilige Stätte, den Tempel - zu setzen. Damit wird das Wort auch für uns in der westlichen Welt aktuell. Wohin wir blicken: Technik vom Feinsten! Ich habe es lange aufgegeben, die Meisterwerke menschlichen Geistes zu verstehen. Es kostet mich schon Mühe, sie teilweise zu nutzen. Allerdings merke ich, wie sie manchen gefangennehmen und abhängig machen können. Ein Computerausfall gleicht einer mittleren Katastrophe. Streiken Auto oder Handy, leiden nicht wenige an Entzugserscheinungen.

Gebrauchen wir die Errungenschaften der Technik; sie sollen uns dienen. Allerdings wären wir arm dran, wenn sich das Verhältnis verkehrte und wir uns auf sie mehr konzentrieren als auf die Pflege von Beziehungen.

Wilfried Krause

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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