Andacht vom 20.12.2004:
Gottesworte
Nimm eine Schriftrolle und schreibe darauf alle Worte, die ich zu dir geredet habe. Jeremia 36,2
Jeremia hörte Gottesworte und schrieb sie auf. Geschriebenes bleibt länger bewahrt als Gehörtes. Wichtige Dinge schreiben wir uns auf, um sie nicht zu vergessen. Früher konnte man öfter im Gottesdienst beobachten, dass ein Zuhörer die Predigt oder einen Teil davon mitschrieb. So konnte er das Gehörte daheim noch einmal durchlesen oder anderen vorlesen. Auch ich habe bei einer Predigt mitgeschrieben, wobei es nebensächlich ist, wer sie gehalten hat. Schon oft habe ich mir die festgehaltenen Worte zu Gemüte geführt, und ich meine, sie sind es wert, auch anderen mitgeteilt zu werden.
Es geht um Frucht, nicht um Blätter. Bei manchen erschöpft sich das christliche Leben mit dem Lesen eines Andachtsblättchens. Aber Blätter sind keine Frucht. Es geht auch nicht um Blüten. Man trifft auf die seltsamsten Blüten, doch Blüten sind ebenfalls keine Frucht. Jesus wollte keinen Botanischen Garten mit exotischen Gewächsen, sondern einen Weinberg mit normalen Früchten. Was ist mit Frucht gemeint? Frucht ist zunächst alles, was gut ist, was gut schmeckt, was nach Gottes Geschmack ist. Mach deine Arbeit gut! Sei zu deiner Frau gut und sei gut zu deinem Nächsten!
Menschen zu Gott führen - das ist die beste Frucht, die der Herr in deinem Leben möchte. Wird es wenigstens einen Menschen geben, der dir im Himmel entgegenkommen und zu dir sagen wird: "Dir verdanke ich, dass ich hier bin"?
Mit Jesus in Verbindung bleiben - das ist das Wesen des Christseins. Die Fruchtlosigkeit vieler Christen kommt daher, dass sie an Jesus angebunden und nicht mit ihm verbunden sind. Zweige leben nicht, wenn sie angebunden sind. Es gibt so viele Zwirnsfadenchristen. Die sind angebunden an den Glauben mit dem dünnen Faden der Tradition, aber so ein Christsein muss verwelken, da fehlt die Hauptsache: die Verbindung mit Jesus; denn ER sagt: "Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun." (Joh. 15,5)
Lothar Reiche
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.