Andacht vom 27.09.2013:
Wir alle sehen in Christus mit unverhülltem Gesicht die Herrlichkeit Gottes wie in einem Spiegel. Dabei werden wir selbst in das Spiegelbild verwandelt und bekommen mehr und mehr Anteil an der göttlichen Herrlichkeit. Das bewirkt der Herr durch seinen Geist. 2. Korinther 3,18 (Gute Nachricht Bibel)
Vor einiger Zeit habe ich auf der Titelseite einer Frauenzeitschrift folgende Schlagzeile gelesen: "Ich mag mein neues Ich! Weniger Kilos, schönere Haut, tolle Ausstrahlung." Und das alles mit einem "Detox-Programm", einer "Kur für Körper und Seele".
Wer bin ich? Was will ich sein? Was macht mich aus? Das sind Fragen, die Menschen sich stellen nicht nur während der Pubertät. Wir sehnen uns nach Anerkennung, möchten von Anderen akzeptiert werden, möchten mit uns selbst zufrieden sein und ein sinnvolles Leben führen. Das sind existenzielle Bedürfnisse in allen Lebensabschnitten. Das weiß auch die Industrie. Die Mittel, mit denen wir unser "Ich" aufpolieren können, werden uns täglich in den Medien und der Werbung vor Augen geführt. Möglichst eine Idealfigur muss es schon sein, wie sie uns von Models auf den Titelseiten der Illustrierten präsentiert werden. Männer können das durch PS-starke Autos oder die neuesten Smartphones erreichen. All das soll Status vermitteln und Sinn geben.
Ein paar Pillen helfen möglicherweise, einige Kilo abzunehmen, aber die "tolle Ausstrahlung", das neue "Ich" kommt nicht vom Outfit oder von Statussymbolen. Innere Werte sind gefragt. Gläubige haben die Chance, darin jeden Tag aufs Neue zu wachsen.
Unser Charakter kann positiv verändert werden. Wir haben die Chance, liebevoller und gütiger zu werden, so wie es uns Christus vorgelebt hat. Das ist es, was wirklich zählt. Mit einem "Fingerschnippen" ist das allerdings nicht getan, sondern es bedeutet eine tägliche Herausforderung.
Paulus macht deutlich, dass der Erfolg nur über eine enge Beziehung zu Christus führt: "Ich lebe, aber nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir." (Gal 2,20 NLB) Wenn Christus in uns lebt, kommt es nicht auf Äußerlichkeiten an, sondern auf die inneren Werte und Einstellungen, die er in uns jeden Tag erneuern möchte. Das geschieht, indem wir jeden Tag zu ihm aufblicken, uns intensiv mit ihm beschäftigen. Dadurch werden wir verwandelt.
Roland Nickel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.