Andacht vom 03.10.2013:
Ich habe Ägypten für dich als Lösegeld gegeben, Kusch und Seba an deiner statt, weil du in meinen Augen so wert geachtet und auch herrlich bist und weil ich dich lieb habe. Jesaja 43,3b.4a
Immer öfter hören oder lesen wir, dass Menschen eine "Selbstwertkrise" durchleben. Wie kann es dazu kommen? Woran machen wir unseren Wert fest? An dem, was wir beruflich oder materiell erreicht haben? An dem, was andere Menschen über uns sagen? An dem, was wir über uns selbst denken? Daran, was die Medien uns vorgaukeln?
Wenn wir unseren Wert an dem festmachen, was wir erreichen, also gemäß dem Leistungsdenken, was wird dann sein, wenn wir irgendwann nicht mehr die erforderliche Leistung bringen können, weil wir krank oder arbeitslos sind? Oder alt werden? Wird dann unser Wert vergehen?
Wenn wir uns an anderen Menschen orientieren- wer sagt uns, dass sie Recht haben?
Wenn wir den Medien Glauben schenken, müssen wir bedenken, wie schnell ist etwas "in" und kurze Zeit später wieder "out". Wie viele Persönlichkeitsprobleme sind darauf zurückzuführen, dass die Medien "Ideale" vortäuschen, die es doch in Wirklichkeit nicht gibt. Was zählt letztlich?
In 1. Samuel 16,7 lesen wir: "Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an." Gott offenbart uns an vielen Stellen der Bibel, wie er über uns denkt, nicht nur in unserem Andachtswort: "Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte." (Jer 31,3) "Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an." (Sach 2,12b) "Denn der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein". (Zef 3,17)
Was für wunderbare Aussagen! Gott jauchzt über uns, so sehr freut er sich, so sehr liebt er uns. Und das größte Liebesgeschenk machte er, als er seinen eigenen Sohn Mensch werden ließ, "damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben" (Joh 3,16).
Wenn Gott uns so wertschätzt und liebt, können wir dann nicht auch lernen, uns und unsere Mitmenschen mit seinen Augen zu sehen und sie dementsprechend wertzuschätzen? Jeder von uns ist in Gottes Augen unendlich wertvoll.
Christiane von Bredow
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.