Andacht vom 05.10.2013:
Warum habe ich nicht auf meine Lehrer gehört? Warum bin ich nicht dem Rat derer gefolgt, die mich unterwiesen haben? Sprüche 5,13 (Neues Leben)
Der 5. Oktober ist Welttag des Lehrers. 1994 wurde dieser Tag von der UNESCO mit dem Ziel eingesetzt, auf die verantwortungsvolle Rolle von Lehrerinnen und Lehrern aufmerksam zu machen. Nicht nur in den Entwicklungsländern, sondern auch in den Industrienationen wird es immer schwieriger, diesen Beruf mit Idealismus und Hingabe auszuüben.
Erst lange, nachdem ich kein Student mehr war, wurde mir klar, wie viel ich meinen Lehrerinnen und Lehrern verdanke - besonders jenen, die mir nicht nur Wissen und Fakten vermittelten, sondern auch Lebensweisheit, Werte und sogar Gottvertrauen. Auch an einige Lehrerinnen und Lehrer unserer Kinder denke ich dankbar zurück.
Lassen wir Ältere unsere Schul-, Studien- oder Lehrzeit Revue passieren, dann werden wir manchmal das empfinden, was in unserem Andachtswort zum Ausdruck kommt. Wir können geschwänzte Unterrichtstunden nicht mehr nachholen und auch nicht mehr Fragen stellen zu Themen, für die wir uns damals nicht interessiert haben. Doch manche Wissenslücke lässt sich noch schließen. Und wir können für unsere Lehrer (sofern sie leben) beten, auch für die Lehrer unserer Kinder oder Enkelkinder.
Warum nicht am heutigen Tag Gott für alle Lehrer besonders bitten, die diese wichtige Aufgabe als eine Berufung betrachten, damit es ihnen gelingt, Kinder und junge Menschen auf ihr Leben vorzubereiten? Sie brauchen auch unsere Ermutigung, damit sie sich nicht scheuen, Werte wie Redlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und Dienstbereitschaft zu vermitteln. Beten wir auch für alle Lehrerinnen und Lehrer, denen die Schüler und Schülerinnen als Mensch besonders wertvoll sind, und sie mit Achtung und Verständnis behandeln. Jemand sagte: "Wenn der Unterricht des Lehrers mehr Spuren von emotionaler Zuwendung enthielte, dann würden die schlimmsten Schulschwänzer sogar sonntags die Schule besuchen."
"Lehrer sind Friedensstifter" - so UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokowa am Welttag des Lehrers vor zwei Jahren, denn "sie schaffen die Grundlage für unser Zusammenleben durch die Vermittlung von Werten wie Respekt, Toleranz, gegenseitiges Verständnis und Solidarität". Friedenstiftern gilt die Zusage Jesu: "Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen." (Mt 5,9 Hfa)
Elí Diez-Prida
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.