Andacht vom 13.10.2013:
Ich harrte des HERRN, und er neigte sich zu mir und hörte mein Schreien. Er zog mich aus der grausigen Grube, aus lauter Schmutz und Schlamm, und stellte meine Füße auf einen Fels, dass ich sicher treten kann. Psalm 40,2.3
Im August 2010 ereignete sich in der Kupfer und Goldmine San José in Chile ein Grubenunglück, bei dem 33 Bergleute in 700 Meter Tiefe eingeschlossen wurden. Die ganze Welt fieberte mit, während sich Rettungskräfte verzweifelt bemühten, Kontakt zu den Verschütteten herzustellen. Nach 17 Tagen brachte eine Bohrung endlich den ersten ersehnten Erfolg. Nun konnten die Bergleute mit dem Notwendigsten versorgt werden. Auf Anregung des adventistischen Pastors Carlos Parra Diaz wurden ihnen durch den Versorgungsschacht 33 Miniaturbibeln hinabgelassen. Darin waren die obigen Verse aus Psalm 40 markiert.
Nach 69-tägiger Gefangenschaft gelang schließlich die Befreiung der eingeschlossenen Bergleute. Am 13. Oktober - heute vor zwei Jahren - wurden sie in Anwesenheit von 1700 Journalisten aus aller Welt in Rettungskapseln nach oben gebracht. Damit war eine der spektakulärsten Rettungsaktionen der letzten Jahrzehnte glücklich zu Ende gegangen. Wie sich der Medienrummel auf die Geretteten auswirken sollte, ahnten damals wenige.
David verglich seine Erfahrung mit einer Rettung aus Todesgefahr. Er war in eine verzweifelte Lage geraten - wie jemand, der bis zum Hals im Schlamm und Morast steckt und sich nicht mehr befreien kann. In seiner Not wandte er sich hilfesuchend an Gott und durfte Rettung erfahren. "Gott hat uns beschützt, und ich schulde ihm mein Leben", schrieb der 19-jährige Jimmy Sanchez aus Chile, nachdem er die markierten Verse aus Davids Psalm gelesen hatte.
Auch heute fühlen sich manche Menschen im Sumpf der Verzweiflung gefangen. Andere sehen sich schon im Grab liegen, ohne Aussicht auf Rettung oder Heilung. Gerade ihnen gilt das heutige Andachtswort. Es will uns allen Mut machen, die Hoffnung niemals zu verlieren, sondern auf Gott zu "harren", das heißt, zuversichtlich und beharrlich auf seine Hilfe zu warten
David erlebte, wie er wieder festen Boden unter den Füßen gewann. Seine Erfahrung wurde für Andere zum Anlass, Gott ihr Vertrauen zu schenken. "Er gab mir ein neues Lied in meinen Mund, einen Lobgesang für unseren Gott. Das werden viele Leute hören, sie werden den Herrn wieder achten und ihm vertrauen." (Ps 40,4 Hfa)
Rolf J. Pöhler
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.