Andacht vom 07.01.2005:
Freundschaft
Auf einen Freund kannst du dich immer verlassen; wenn es dir schlecht geht, ist er für dich wie ein Bruder. Sprüche 17,17
Salomo muss es wissen. Sein Vater David war mit dem Kronprinzen Jonatan befreundet, und diese Freundschaft war die tiefste und schönste Beziehung zu einem Menschen, die David erlebte. Jonatan schenkte David seine Rüstung und seine Waffen - ein überaus großzügiges Geschenk, denn nur Saul und der Kronprinz besaßen Schwerter! In der folgenden Zeit verbrachten die beiden Freunde viel Zeit miteinander. Mehr als einmal riskierte Jonatan seinen Kopf, als er für David eintrat. Leider brachte seine Vermittlung nicht jedes Mal Erfolg, deshalb verhalf er dem Freund zur Flucht. Und als David mit seiner Partisanentruppe in einer Höhle untergeschlüpft war, kam Jonatan zu Besuch. Er hatte keine Angst, als Geisel festgehalten zu werden. Er fürchtete sich nicht davor, mit seinem rachsüchtigen Vater in einen Topf geworfen zu werden. Er vertraute seinem Freund bis zum Letzten. Obwohl er wusste, dass David zum Nachfolger seines Vaters gesalbt war, kamen nie neidische Gedanken in ihm auf. Er wollte gern hinter seinem Freund zurücktreten. Als Jonatan im Krieg fiel, war David lange Zeit untröstlich.
Hast du einen solchen Freund, eine solche Freundin? Wenn nicht, dann mach dich auf die Suche! Freundschaft heißt geben und nehmen. Einen Menschen finden, zu dem du dich hingezogen fühlst, mit dem du lachen und weinen kannst, der deine besten Wesenszüge ans Tageslicht zieht und dich hin und wieder auch herausfordert, so dass du über dich hinauswächst, das ist ein Geschenk Gottes.
Bist du bereit, für einen solchen Freund ein Jonatan zu sein - ihn zu fördern, zu beschenken, zu ermutigen, sein Leben zu retten, wenn es sein muss, oder ihn aufzusuchen, wenn er sich verkrochen hat? Eine solche Freundschaft ist ein Gruß vom Himmel!
Sylvia Renz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.