Andacht vom 08.01.2005:
Ist Leid positiv?
Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Römer 8,18
Leiden sind unangenehm, man klagt darüber. Zuweilen wird gesagt, dass die Deutschen im Klagen Weltmeister seien. Offenbar hängt Klagen damit zusammen, dass für die Zukunft nichts Besseres erwartet wird. Da fehlt die Perspektive, der Blick über die Situation hinaus.
Durch die erste Sünde wurde das Leid ständiger Begleiter des Menschen. Doch Gott wirkt dem entgegen. Er verneint nicht die Tatsache des Leidens als Folge menschlicher Schuld, aber er lenkt unseren Blick darüber hinaus. "Der Schlange wird der Kopf zertreten werden" (vgl. 1 Mo 3,15) - das heißt, das Böse wird ein Ende haben, die Sünde wird ausgelöscht. Seit der Zeit des Paradieses sorgt Gott für Hoffnung, für die frohe Botschaft - das Evangelium.
Was wiegt schwerer: deine missliche Lage oder die Herrlichkeit in Gottes Reich? Deine sichere Arbeitsstelle oder die "neue Erde"? Was für dich zählt, kommt auf deine Sicht und deine Wertung an. Wer den Blick ständig nach unten richtet, findet zu weilen ein Geldstück in der Straßenrinne, aber er sieht nicht den blauen Himmel. Mag sein, dass du im Laufe deines Lebens viele Geldstücke findest. Aber fällt das ins Gewicht gegenüber der Herrlichkeit, die Gott schenkt?
Waldemar Blume
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.